Schlagworte wie Schulqualität, Schulentwicklung und Unterrichtsentwicklung bestimmen seit den 1990er Jahren die schulpädagogische und bildungspolitische Debatte. Im Zusammenhang mit der Einführung neuer Steuerungsmodelle im Bildungssystem sind Schulen in allen Bundesländern verstärkt mit der Aufgabe der Rechenschaftslegung, d.h mit dem Nachweis ihrer pädagogischen und ökonomischen Wirksamkeit, beschäftigt.
Mittels unterschiedlicher Instrumente wird das Ziel verfolgt, die pädagogische Arbeit in den Schulen systematisch weiterzuentwickeln, um hierdurch die Effizienz des Schulsystems insgesamt zu optimieren. Im Fokus steht hierbei meist die Entwicklung des Unterrichts als ‚Kerngeschäft’ von Lehrer/innen sowie die Orientierung an den Schülerleistungen. Diese Entwicklungen stellen Schulen als Organisationen und Lehrer/innen als Akteure, die den schulischen Wandel gestalten sollen, vor vielfältige Herausforderungen.
Ausgehend von aktuellen Tendenzen in der Entwicklung von Einzelschulen (z.B. Outputsteuerung, Evidenzbasierung) werden im Seminar u.a. folgende Fragen behandelt:
Welche Logik steckt hinter neuen Steuerungsmodellen?
Durch welche Aspekte zeichnet sich die Entwicklung des Schulsystems derzeit aus?
Welche Instrumente der Schulentwicklung gibt es, wie ‚wirken’ sie und welche ‚Nebenwirkungen’ sind zu verzeichnen?
Und: Welche Herausforderungen ergeben sich aus diesen Entwicklungen für Lehrer/innen und die Lehrerprofessionalität?
Ausgehend vom Begriff Evaluation und dem Konzept der „Einzelschule als pädagogische Handlungseinheit" (Fend) führt das Seminar in grundlegende Konzepte der Schulenwicklung (z.B. Pädagogisches Qualitätsmanagement, Rolff) ein. Ein Schwerpunkt wird dabei auf die Auseinandersetzung mit Instrumenten der schulinternen und schulexternen Evaluation sowie auf die kritische Reflexion vorliegender Erfahrungen mit Instrumenten der Schulentwicklung gelegt.
Die Teilnehmer/innen haben die Möglichkeit, eigene Interessen und Themenwünsche einzubringen. Das Seminar arbeitet mit dem Stammgruppenansatz (kooperatives Lernen). Dabei wechseln sich Phasen der Einzel-, Partner- und Kleingruppenarbeit ab.
Zu erwerbende Kompetenzen:
Die Teilnehmer/innen können
- aktuelle Tendenzen in der Entwicklung des Schulsystems benennen
- grundlegende Begriffe, Theorien und Forschungsergebnisse im Kontext von Schulentwicklung verstehen und einordnen
- vorhandenes wissenschaftliches Wissen in diesem Themenfeld analysieren und auf Praxissituationen anwenden
- Prozesse der Schul- und Unterrichtsentwicklung reflektieren
- die Möglichkeiten und Grenzen evaluationsbasierter Schulentwicklung abschätzen und kritisch beurteilen.
Für die Teilnahme am Seminar sind keine Vorkenntnisse erforderlich. Wünschenswert sind grundlegende Kenntnisse im Bereich schulischer Steuerung. Unabdingbar ist ein Interesse an den Seminarthemen sowie an aktuellen Fragen der Unterrichts- und Schulentwicklung.
Boller, S. (2009): Kooperation in der Schulentwicklung. Interdisziplinäre Zusammenarbeit in Evaluationsprojekten. . Wiesbaden: VS Verlag für Verlag Sozialwissenschaften.
Eikenbusch, G. (1998): Praxishandbuch Schulentwicklung. Berlin.
Holtappels, H. G./Rolff, H.-G. (2004): Zum Stand von Schulentwicklungstheorie und -forschung. In: Popp, U./Reh, S. (Hrsg.): Schule forschend entwickeln. Schul- und Unterrichtsentwicklung zwischen Systemzwängen und Reformansprüchen. Festschrift für Klaus-Jürgen Tillmann zum 60. Geburtstag. Weinheim u.a. S. 51-74.
Kempfert, G./Rolff, H.-G. (2005): Qualität und Evaluation. Ein Leitfaden für Pädagogisches Qualitätsmanagement. Weinheim u.a.
Schratz (Hrsg.). Handbuch zur Schulentwicklung (S. 239-263). Innsbruck, Wien: Studienverlag
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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25-BE11 Abschlussmodul | E1: Seminar | Studienleistung
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Studieninformation |
25-BE5 Professionelles Handeln und Qualität | E2: Qualität pädagogischer Organisation | Studienleistung
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Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Erziehungswissenschaft GHR / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2011) | MA.3.4.1; MA.5.4.1 | 3 | aktive Teilnahme | |||
Erziehungswissenschaft GHR / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | MA.3.4.1; Professionsbezogene Vertiefung | 3 | aktive Teilnahme | |||
Erziehungswissenschaft GymGe / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | MG.3.4.1; Professionsbezogene Vertiefung | 3 | aktive Teilnahme | |||
Erziehungswissenschaft GymGe / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2011) | MG.3.4.1; MG.5.4.1 | 3 | aktive Teilnahme | |||
Erziehungswissenschaft (Kernfach) / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Kernfach | BE 12.1 | 2 | aktive Teilnahme | ||
Erziehungswissenschaft (Kernfach) / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Kernfach | BE 6.2 | 3 | aktive Teilnahme | ||
Erziehungswissenschaft (Nebenfach) / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Nebenfach | M.3.4.1; M.5.4.1 | 3 | aktive Teilnahme | ||
Frauenstudien | (Einschreibung bis SoSe 2015) | Schwerpunkt II | |||||
Studieren ab 50 |
Details werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben.
Eine benotete Einzelleistung oder Modul(teil)prüfung kann in einer der folgenden Vertiefungskurse erbracht werden: Schreibwerkstatt (Beleg-Nr. 250043) oder in der Didaktischen Begleitung (Beleg-Nr. 250047)