Einer krank – Beide betroffen? Psychische Störungen und Partnerschaft
24.04.2013
Prof. Dr. Kurt Hahlweg, TU Braunschweig
Viele Familien sind von Auflösung bedroht: über 40% der Ehen werden in Scheidung enden, von der auch viele Kinder betroffen sind. Auch ohne Scheidung gehen häufige Partnerkonflikte einher mit physischer Gewalt gegenüber dem Partner und den Kindern und einer Vielzahl von psychischen und physischen Störungen bei allen Familienangehörigen. Die Modell und Theorienbildung in der Klinischen Psychologie und Psychotherapie orientiert sich im Wesentlichen an individuums-zentrierten Konzepten, so dass die Rolle von interpersonellen Faktoren für Ätiologie, Verlauf und Therapie von psychischen und somatischen Störungen eher vernachlässigt worden ist. Die adäquate Beachtung partnerschaftlicher und familiärer Beziehungen im Rahmen einer Psychotherapie kann jedoch von erheblicher Bedeutung sein und zwar nicht nur für die Patienten selbst, sondern auch für deren Partner und Kinder - die meist im Rahmen von Individualpsychotherapie wenig Beachtung finden. Im Vortrag soll auf die Möglichkeiten eingegangen werden, Familienangehörige im Rahmen „eigentlich“ individueller Psychotherapie einzubeziehen.
Psychotherapie über das Internet: Benötigen wir neue Behandlungsalternativen?
19.06.2013
PD Dr. Birgit Wagner, Universitätsklinikum Leipzig
Die Zunahme der Technologie des Internets nimmt nicht nur in unserem Alltag Einzug, sondern findet inzwischen auch Anwendung im Bereich der Psychotherapie. Insbesondere kognitiv-verhaltenstherapeutische Therapiemanuale für spezifische Störungsbilder lassen sich gut in ein internet-basiertes Therapieangebot übertragen. Zahlreiche Metaanalysen zeigen inzwischen, dass die Internet-Therapie gute bis sehr gute Behandlungseffekte aufzeigt, die vergleichbar sind mit der traditionellen face-to-face Therapie. Der therapeutische Kontakt stellt einen wichtigen Wirkfaktor der internet-basierten Interventionen dar. Internet-basierte Therapien, bei denen Therapeut und Patient persönlich miteinander kommunizieren, zeigten die größten Behandlungseffekte auf, deutlich mehr als beispielsweise computer-gestützte Selbsthilfe-Programme. In den letzten Jahren entstanden eine Reihe von Anwendungsgebieten, wie beispielsweise die Internet-Therapie für Traumapatienten oder Internetbrücken in der poststationären Rehabilitation. Ferner bietet die Internet-Therapie neue Möglichkeiten im humanitären Einsatz in Konfliktregionen. In diesem Vortrag werden einzelne Online-Therapien für verschiedene Störungsbilder vorgestellt (z.B. Posttraumatische Belastungsstörung, Depression, Binge Eating Störung). Implikationen für die therapeutische Beziehung und Vor- und Nachteile der Online-Therapie werden diskutiert.
Psychodynamische Kurzzeittherapien
03.07.2013
PD Dr. Claudia Subic-Wrana, Universitätsmedizin Mainz
In den letzten Jahren sind manualisierte, symptomzentrierte psychodynamische Kurzzeittherapien entwickelt und auf ihre Wirksamkeit geprüft worden. Im Vortrag sollen diese Ansätze exemplarisch an zwei Manualen zur Behandlung von Angststörungen vorgestellt werden, da diese in ihrer Unterschiedlichkeit prototypische Modelle psychodynamischer Kurzzeitpsychotherapien veranschaulichen. Besondere Beachtung sollen dabei die von Barbara Milrod et al. (1997) entwickelte panik-fokussierte psychodynamische Psychotherapie (PFPP) und das von Leichsenring und Kollegen (2009) entwickelte Manual zur Behandlung der sozialen Phobie finden. Bei der PFPP steht die genaue Exploration der mit den Panikattacken verbundenen Gedanken und Gefühlen und ein übertragungszentriertes Durcharbeiten der Konflikte, die mit den Panikanfällen in Verbindung stehen, im Mittelpunkt des therapeutischen Vorgehens. Die Therapie der sozialen Phobie arbeitet mit dem Zentralen-Beziehungs-Konflikt Thema (ZBKT nach Luborsky).
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Frauenstudien | (Einschreibung bis SoSe 2015) | Schwerpunkt I; Schwerpunkt II; Schwerpunkt III | |||||
Psychologie / Master | (Einschreibung bis SoSe 2012) | ||||||
Psychologie (Kernfach) / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Kernfach |