261025 Einstein als Wissenschaftsphilosoph (HSem) (WiSe 2005/2006)

Nach Newton hat kein anderer Physiker die Erkenntnistheorie seiner Zeit so sehr beeinflußt wie Albert Einstein. Doch es sind nicht nur seine revolutionären Resultate über Raum und Zeit oder seine Kritik der Quantenmechanik, die den Philosophen physikalische Probleme aufgeben. Vielmehr beteiligte sich Einstein immer wieder an philosophischen Debatten und setzte so die im deutschen Sprachraum durch Helmholtz und Mach begründete Tradition der Physiker-Philosophen fort. Im Seminar soll den verschiedenen Themenbereichenvon Einsteins Wissenschaftsphilosophie im Kontext seiner Debatten mit Zeitgenossen, darunter Hans Reichenbach und Moritz Schlick, nachgegangen werden. Darunter sind die Operationalisierbarkeit physikalischer Größen, die Konventionalität der Geometrie, die Forderung nach Einfachheit und Eindeutigkeit physikalischer Theorien, die Unterscheidung zwischen Prinzipientheorien und konstruktiven Theorien, die Frage der Realität mikroskopischer Objekte sowie die Separabilität physikalischer Ereignisse.

Für eine Leistungsbescheinigung (im BA-Studiengang) werden eine kurze Vorstellung eines Textes und ein darauf aufgebautes kurzes Paper, für einen Leistungsnachweis (im Magister- oder Lehramts-Studiengang) eine kurze Vorstellung eines Textes und eine Hausarbeit erwartet.

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

Bereitschaft zur Vorstellung eines Textes.

Literaturangaben

Abraham Pais: 'Raffiniert ist der Herrgott': Albert Einstein; eine wissenschaftliche Biographie. Braunschweig: Vieweg, 1986; The Collected Papers of Albert Einstein, Princeton, mit zum Teil ausführlichen Kommentaren; John Stachel (Hg): Einstein Studies, Basel: Birkhäuser, v.a. der Band "The Formative Years"; Paul Arthur Schilpp (Hg.): Albert Einstein als Philosoph und Naturforscher , Wiesbaden: Vieweg, 1979; M. Janssen and C. Lehner (Hg.) The Cambridge Companion to Einstein, CUP, in Vorbereitung; Peter Galison: Einstein's clocks and Poincaré's maps : empires of time, Ney York: Norton, 2003.