250334 Welcome Back Home (BS) (WiSe 2012/2013)

Sind Sie vor kurzem oder auch schon seit längerem nach einem Auslandstudium bzw. -praktikum wieder in Ihr gewohntes Umfeld zurückgekehrt?
Sicher begegnen Sie seit Ihrer Rückkehr den vorherrschenden Verhaltensmustern und Alltagspraktiken in Ihrer Umgebung mit einem frischen Blick und hinterfragen kritisch einige ungeschriebene, jedoch für das Umfeld als „normal“ geltende Kommunikationsregeln und Sichtweisen. Dies ist nicht ungewöhnlich, denn in der interkulturellen Kommunikationsliteratur werden die Phase des Ankommens und die damit verbundenen Veränderungen und Herausforderungen als ein wichtiger Teil eines jeden Auslandsaufenthalts betrachtet. Die Bedeutung der sogenannten „re-entry phase“ wird jedoch von vielen unterschätzt, sodass Rückkehrer/innen oftmals kaum Gelegenheiten sehen, ihre in der Fremde gesammelten Erfahrungen systematisch zu reflektieren.
Während Ihres Auslandsaufenthalts werden Sie wahrscheinlich auch festgestellt haben, dass es in einer immer mehr zusammenwachsenden Welt notwendig ist, nicht nur fachliche und sprachliche Kompetenzen zu erlangen, sondern auch ein grundlegendes Verständnis für den Einfluss und die Folgen der Kategorie „Kultur“ zu entwickeln. Dieses Verständnis ermöglicht, neben der Fähigkeit, sich selbst auf Fremdes einzulassen, auch eine Auseinandersetzung zu führen mit den komplexen identitätsstiftenden „Kulturen“, die man in sich trägt. Auch kann eine derartige Auseinandersetzung den Zugewinn an wichtigen interkulturellen Teilkompetenzen transparent machen.
Die hier angebotene Veranstaltung bietet allen Interessierten eine Möglichkeit, sich mit den durch den Auslandsaufenthalt induzierten Lernprozessen zu befassen, mit dem Ziel, stereotype Sichtweisen, Ethnozentrismen sowie Kulturgebundenheiten stärker als bisher wahrzunehmen und gleichzeitig eine kritisch-reflexive Haltung gegenüber dem Gebrauch und der Verwendung der Kategorie „Kultur“ zu entwickeln. Mit gezielten Methoden des interkulturellen Trainings sowie mit viel Raum für den Erfahrungsaustausch wird ein interaktiver Workshop gestaltet.