220021 Gescheiterte Globalisierung: Wirtschaft zwischen Weltkrieg und Weltwirtschaftskrise (1914-1931) (V) (WiSe 2006/2007)

Die Vorlesung dient der systematischen Zusammenschau und Analyse der wirtschaftlichen Entwicklung in der Zeit zwischen dem Ersten Weltkrieg und der Weltwirtschaftskrise. 1914, bei Kriegsausbruch, bricht sich die erste Welle der Globalisierung, die seit dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts eine außerordentliche Dynamik entfaltet hatte. Der Versuch der meisten Industriestaaten, nach 1918 zur Weltwirtschaft zurückzukehren, scheiterte spätestens 1931, als die wichtigsten Handelsnationen auf dem Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise zum Protektionismus übergehen. Dies hat auch für die politische und gesellschaftliche Entwicklung dieser Länder schwerwiegende Folgen. Die Vorlesung macht deutlich, dass der Prozess der Globalisierung keineswegs zwangsläufig und unumkehrbar ist. Auch in seinem Scheitern wird aber deutlich, auf welchen Voraussetzungen Globalisierungsprozesse beruhen.

Literaturangaben

W. Abelshauser, Kulturkampf. Der deutsche Weg in die Neue Wirtschaft und die amerikanische Herausforderung, Berlin 2003; D.H. Aldcroft, From Versailles to Wall Street 1919-1929, London 1977; W. Fischer, Die Weltwirtschaft im 20. Jahrhundert, Göttingen 1979.