Gewalt ist eng verbunden mit der stereotypisierten Darstellung „des“ Lateinamerikaners in Literatur und Film im Ausland. Zugleich haben Gewaltphänomene die politische Geschichte und die Alltagserfahrung in vielen Ländern Lateinamerikas in besonderer Weise geprägt. Diese Gewaltphänomene erstrecken sich zum einen von jenen bis in die heutigen Tage reichenden kolonialen Tiefenstrukturen, die sich im Rassismus und der gesellschaftlichen Exklusion von sozialen Minderheiten ausdrücken bis hin zur Repression in Diktaturen oder Gewalt als Strategie politischen Widerstands in der Guerrilla. Auf der anderen Seite finden sich Gendergewalt, extreme Formen ökonomischer Ausbeutung und Exklusion sowie der verbreitete Drogenkrieg, die individuelle Alltagserfahrung prägen.
Literatur und Film kommen in diesem Kontext eine vielfältige Rolle zu. Auf der einen Seite benennen und erzählen Gewaltphänomene. Sie mythisieren, stereotypisieren und allegorisieren Gewalt und können somit auch symbolische Gewalt ausüben. Auf der anderen Seite sind sie auch Teil der kulturellen Verarbeitung von Gewalt und Trauma-Erfahrung auf individueller und kollektiver Ebene und bieten die Möglichkeit einer narrativen Arbeit an der Erinnerung.
Das Seminar wird eine theoretische Hinführung verbinden mit der Analyse der symbolischen Repräsentation von Gewalt in Film und Literatur Lateinamerikas seit den 1960er Jahren. Hierbei soll ein Panorama von Schlüsselwerken aus Mexiko, Argentinien und Chile erarbeitet werden
Voraussetzung für die aktive Teilnahme ist die Kenntnis der spanischen Sprache
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Interamerikanische Studien / Master | (Einschreibung bis SoSe 2012) | MaIAS5 | 3/6 | ||||
Interamerikanische Studien / Master | (Einschreibung bis SoSe 2012) | MaIAS6 | 4/8 | ||||
Medienwissenschaft, interdisziplinäre / Master | (Einschreibung bis SoSe 2014) | Hauptmodul 1 | Wahlpflicht | 3 |
Die regelmäßige und aktive Teilnahme kann erbracht werden in Form eines Kurzreferats (bzw. die Übernahme einer Diskussionsleitung) sowie das Verfassen zweier Kommentare. Eine benotete oder unbenotete Einzelleistung kann durch die der Modulbeschreibung entsprechenden Anforderungen (Hausarbeit, Referat) erbracht werden.