Die Politische Philosophie hat sich traditionell auf die normative Beziehung konzentriert, in der der Staat und seine Bürger zueinander stehen. Im Blickpunkt standen insbesondere die Rechtfertigung staatlicher Machtansprüche sowie die Begründung individueller Gehorsamspflichten. Die territoriale Grundlage der staatlichen Herrschaft hat in den klassischen Texten der Politischen Philosophie hingegen kaum Beachtung gefunden. Erst in jüngerer Zeit hat sich eine intensive Diskussion zur Legitimation staatlicher Gebietsansprüche und den normativen Implikationen politischer Grenzen entwickelt.
Im Seminar sollen die Schwerpunkte der modernen Debatte am Beispiel ausgewählter Texte nachvollzogen werden. Zu Beginn werden die wichtigsten Theorien vorgestellt, die eine normative Rechtfertigung der territorialen Dimension staatlicher Herrschaft vorschlagen. Daran anknüpfend soll der Frage nachgegangen werden, ob sich der Anspruch moderner Staaten auf exklusive Ausbeutung der auf ihrem Gebiet befindlichen Bodenschätze begründen lässt. Gegenstand der Diskussion werden ferner die Rechtfertigung von Sezessionen (Veränderung etablierter Grenzen) sowie ethische Fragen der Immigration (Durchlässigkeit staatlicher Grenzen) sein.
Bachelorstudenten, die über fundierte Vorkenntnisse im Bereich der Politischen Philosophie verfügen, können nach persönlicher Rücksprache mit dem Dozenten zu der Veranstaltung zugelassen werden.
Eine Kopiervorlage der im Seminar erörterten Texte wird den Teilnehmern zu Beginn der Veranstaltung zur Verfügung gestellt.
Zur Einführung: Frank Dietrich, Zur Legitimation territorialer Ansprüche, in: Deutsche Zeitschrift für Philosophie 54/4 (2006), 577-596.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Philosophie / Master | (Einschreibung bis SoSe 2012) | WM PRAKT |