Schon die Tatsache, dass das Christentum eine Buchreligion ist, hat bei kirchlichen Amtsträgern stets eine gewisse Literalität vorausgesetzt, auch in Zeiten, in denen etwa weltliche Herrscher des Lesens und Schreibens nicht zwingend mächtig waren. Entsprechend groß ist an den aus dem Mittelalter überlieferten Schriftquellen der Anteil jener Stücke, an deren Ausfertigung kirchliche Institutionen beteiligt waren. Sowohl im innerkirchlichen Bereich – z. B. der Liturgie – als auch an der Schnittstelle von geistlichen und weltlichen Angelegenheiten – z. B. im Rechnungswesen von Kirchen und Klöstern – entstanden ganz unterschiedliche Dokumente, die ebenso unterschiedliche Einblick in die Kirchengeschichte vom Früh- bis zum Spätmittelalter erlauben. Das Seminar wird, unter teilweiser Berücksichtigung regionaler Beispiele, ein Spektrum dieser Quellen aufzeigen, das u. a. Memorial- und Totenbücher, klösterliche Chroniken und Lebensgewohnheiten, Ablassurkunden, Kirchenrechnungen und bischöfliche Statuten umfasst. Dabei sollen die Quellen zum einen in ihrem typischen Charakter exemplarisch vorgestellt und historisch kontextualisiert werden, zum anderen will das Seminar aufzeigen, wie daraus historische Erkenntnis gewonnen werden kann.
Um zumindest ansatzweise auch in die Arbeit mit Originalquellen einzuführen, sind voraussichtlich zwei Exkursionen (z. B. in Archive und Bibliotheken in Münster und Paderborn) verpflichtender Bestandteil des Seminars. Eine Exkursion wird voraussichtlich unter Nutzung der Seminarzeit an einem Freitag stattfinden, eine andere an einem anderen Wochentag, damit nicht gleiche Lehrveranstaltungen mehrfach von Ihrer Abwesenheit betroffen sind. Die genauen Termine der Exkursionen werden an dieser Stelle vor Semesterbeginn angekündigt werden; wenn Sie im eKVV bereits für das Seminar angemeldet sind, werden Sie auch per Rundmail darüber informiert.
Bedingt durch die Sprache der meisten Quellen sind grundlegende Lateinkenntnisse für die Teilnahme am Seminar unabdingbar. Sie sollten zumindest dazu in der Lage sein, Textpassagen - mit Hilfe von Wörterbuch und Grammatik - inhaltlich zu erfassen; Ziel der Lektüre ist historisch-inhaltliches Verstehen, nicht die philologische Textdiskussion oder die Suche nach der besten Übersetzung.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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22-2.2 Methodikmodul | Grundseminar Methodik | Studienleistung
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Studieninformation |
22-2.2_a Methodikmodul | Grundseminar Methodik | Studienleistung
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22-2.4 Fachdidaktisches Methodikmodul | Grundseminar Methodik | Studienleistung
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22-2.4_a Fachdidaktisches Methodikmodul | Grundseminar Methodik | Studienleistung
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Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.