250313 Der Horror der Adoleszenz und das Unheimliche der Kindheit (BS) (SoSe 2010)

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aus Studienbeiträgen (mit-)finanziert

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In vielen literarischen und filmischen Erzeugnissen des Horrorgenres und den düstereren Hervorbringungen der Fantasy-Sparte sind Kindheit, Jugend und Erziehungsverhältnisse ein implizites oder explizites Thema. Während in anderen kulturindustriellen Bereichen Kindheit nicht selten idealisiert wird, oszilliert hier diese Thematik zwischen den ins Monströse gesteigerten Abgründen kindlicher und jugendlicher Abhängigkeit, der unheimlichen Wunscherfüllung durch übernatürliche Kräfte und den Ängsten der Erwachsenen vor dem Kind. Zudem haben Geschichten, die aus dem Repertoire des Grusels schöpfen, gerade unter Jugendlichen Konjunktur: Man denke nur an den erneuten Aufschwung der Vampirthematik durch Kulturindustrieprodukte wie "Buffy – The Vampire-Slayer" oder Stephenie Meyers "Twilight"-Romane. Aber auch für Kinder geschaffene Kulturprodukte spielen mit dem Schauer: The Count (Graf Zahl) aus der "Sesamstraße", Sommer-Bodenburgs "Der kleine Vampir" und der düstere Voldemort in Rowlings "Harry Potter" stehen ebenso dafür wie nicht wenige der klassischen Märchen. Wer hat sich nicht in jungen Jahren gegruselt vor den Wilddruden in "Ronja Räubertochter", King Kong, Tolkiens Kankra (Shelob) oder der bösen Hexe in "Der Zauberer von Oz"? Und wer hat nicht mal heimlich in einen Horrorfilm gelinst?
Wie aber kommt das Unheimliche überhaupt zustande? Zur Beantwortung dieser Frage eignet sich besonders ein Ansatz, der sich maßgeblich mit dem Unheimlichen und nicht greifbaren Unbewussten sowie sex and crime befasst: Die Psychoanalyse.
Nicht selten beschäftigen sich PädagogInnen vor allem damit, wie sie die morbide Faszination der Zöglinge zugunsten von Gewaltprävention möglichst effektiv eindämmen oder verbieten können. Was aber lässt sich aus erziehungswissenschaftlicher Perspektive aus den Horrorgeschichten und ihrer Rezeption lernen über Teenagerängste und – wünsche, über die gruseligen Phantasien des Kindseins und die Rückprojektionen der Erwachsenen?

Requirements for participation, required level

Bereitschaft, englische Texte zu lesen und englische Filme zu sehen.

Bibliography

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Bronte, Charlotte: Jane Eyre. München 1998
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Dickens, Charles: David Copperfield. Zürich 1982
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Hoffmann, E.T.A: Der Sandmann. Hamburg 1990.
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Keppler, Stefan: Prolog zum Vampir.Paradoxierung und mediale Selbstreflexion in Literatur und Film. In: Keppler, Stefan/ Will, Michael (Hg.): Der Vampirfilm. Klassiker des Genres in Einzelinterpretationen. Würzburg 2006
King, Stephen: Carrie. Bergisch Gladbach 1991
Meyer, Stephenie : Biss zum Abendrot. Hamburg 2008
Modig, Cecilia: Der dunkle Wald. Stuttgart/ Wien 2001
Nöstlinger, Christine: Der schwarze Mann und der große Hund. Weinheim/ Basel 1981
Poe, Edgar Allan: Morella. In: Erzählungen. Bindlach 1995.
Rice, Anne: Der Fürst der Finsternis. Das zweite Buch der Chronik der Vampire. München 1990
Saul, John: Wehe, wenn sie wiederkehren. München 1986
Saul, John: Zeit des Grauens. Kaiserslautern 2007.
Seeßlen, Georg/ Jung, Fernand: Horror: Geschichte und Mythologie des Horrorfilms. Schüren 2006
Filme
Alfredson, Thomas: So finster die Nacht.
Bonnière, René: Der kleine Vampir.
Whedon, Joss: Buffy – The Vampire-Slayer

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Erziehungswissenschaft (Kernfach) / Bachelor (Enrollment until SoSe 2011) Kernfach BE 3.3   3/5 aktive Teilnahme oder EL b  
Pädagogik / Erziehungswissenschaft / Diplom (Enrollment until SoSe 2008) H.1.2    

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