In den Internationalen Beziehungen (IB) besteht kein Mangel an Differenzierungsformen in-ternationaler (Regierungs-)Organisationen, dennoch soll mit der Bezeichnung Weltorganisa-tionen ein Typus internationaler Organisationen beschrieben werden, der mit bekannten Be-griffen nur unzureichend erfasst werden kann. Damit soll einem Phänomen Rechnung getra-gen werden, das in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts seinen Anfang genommen hat, aber erst nach dem Ende des Ost-West-Konflikts zu seiner vollen Entfaltung gekommen ist: die Durchdringung der Welt durch internationale Organisationen. Während internationale Organisationen oft nur hinsichtlich ihres Einflusses auf Staaten befragt werden, wird mit Weltorganisationen ein Konzept vorgeschlagen, das quer zu den etablierten Differenzierungs-formen liegt und vor allem auf das Verhältnis zwischen internationalen Organisationen und ihrer (Um-)Welt abstellt, die neben Staaten auch andere Akteure und Organisationsformen einschließt. Hier wird angenommen, dass Weltorganisationen in unterschiedlichem Maße die Welt adressieren und ihrerseits durch diese irritiert und beeinflusst werden. Weltorganisatio-nen lassen sich in drei Dimensionen analysieren: Weltsemantik, (Um-)Weltbeziehungen, Weltordnung.
In dieser eng an aktuellen Forschungsfragen orientierten Veranstaltung wird es darum gehen, dass Konzept der Weltorganisation kritisch zu untersuchen und den (potenziellen) erkenntnis-theoretischen Mehrwert an Beispielen zu veranschaulichen.
Es ist das Ziel der Veranstaltung, vor dem Hintergrund begriffstheoretischer Schwächen einen Alternativbegriff zu etablieren und diesen auf seine sowohl theoretisch-konzeptionellen als auch auf seine empirischen Stärken und Schwächen zu untersuchen. Auf diesem Wege wird ein vertieftes Verständnis mit Blick auf das Konzept und das Forschungsfeld der Global Go-vernance insgesamt angestrebt.
Vorkenntnisse im Forschungsfeld der Internationalen Organisationen und der Global Governance sind erwünscht.
Murphy, Craig N. (1994). International Organization and Industrial Change. Global Governance since 1850. Cambridge, Polity Press.
Rittberger, Volker and Bernhard Zangl and Matthias Staisch (2006). International Organization - Polity, Politics and Policies. Houndmills, Basingstoke, Palgrave Macmillan.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Soziologie / Diplom | (Einschreibung bis SoSe 2005) | 2.4.1 | Wahl | HS | |||
Soziologie / Master | (Einschreibung bis SoSe 2012) | Modul 4.3 | Wahl | 3 | 3 LP zusätzlich bei Einzelleistung | ||
Soziologie / Master | (Einschreibung bis SoSe 2012) | Modul 2.2 | Wahl | 3 | 3 LP zusätzlich bei Einzelleistung |
Neben der regelmäßigen Teilnahme an der Veranstaltung wird von den Studierenden erwartet, dass die Pflichtlektüre gelesen, vorbereitet und sich aktiv an der Lehrveranstaltung beteiligt wird. Näheres zur aktiven Teilnahme wird in der ersten Sitzung mitgeteilt. Ferner wird von den Studierenden erwartet, dass Sie sich im Stud-IP für die Veranstaltung registrieren (das Passwort wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben).
Ein Leistungsnachweis ist folgendermaßen möglich:
a) Referat (ca. 20-25 Min. und Moderation der anschließenden Diskussion) mit schriftlicher Ausarbeitung (ca. 4.000 Wörter) oder
b) Hausarbeit (ca 7.000-8.000 Wörter).