Dass Organisationen auf Geld angewiesen sind, um ihre Mitglieder hinreichend zweckneutral zu Beiträgen zu motivieren, ist ein organisationssoziologischer Allgemeinplatz. Wie stark sich jedoch die Praxis des Organisierens – beispielsweise in der Einteilung von Arbeitsaufgaben, der Verteilung von Studienplätzen, der Zuweisung von Führungspositionen oder der Vergabe von Aufträgen – an monetären Maßstäben und finanziellen Erwägungen orientiert, ist eine ganz andere Frage. Tatsächlich ist der Aufstieg von Finanzexperten in Organisationen des öffentlichen und privaten Sektors ein vergleichweise junges Phänomen. Dieser Aufstieg ging im öffentlichen Sektor ebenso wie in den so genannten Wirtschaftsorganisationen zu Lasten anderer Expertengruppen, auf Kosten beispielsweise von Ingenieuren, Juristen oder Ärzten. Im Seminar werden wir diskutieren, ob, inwieweit und wie es zur Durchsetzung der Finanzorientierung in einzelnen Organisationsfeldern kam, mit welchen Mitteln sich dieser Prozess der Finanzialisierung soziologisch beschreiben lässt, und welche Folgen aus diesem Prozess erwachsen.
Armstrong, Peter, 1987: The Rise of Accounting Controls in British Capitalist Enterprises. Accounting, Organizations and Society 12: 415-436
Fligstein, Neil, 1987: The Intraorganizational Power Struggle: Rise of Finance Personnel to Top Leadership in Large Corporations, 1919-1979. American Sociological Review 52: 44-58
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period | |
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weekly | Do | 10-12 | V2-210 | 07.04.-14.07.2011
not on: 6/2/11 |
Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
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Pädagogik / Erziehungswissenschaft / Diplom | (Enrollment until SoSe 2008) | H.S.2 | |||||
Soziologie / Diplom | (Enrollment until SoSe 2005) | 2.2.3 (DPO02) | Wahlpflicht | HS | |||
Soziologie / Master | (Enrollment until SoSe 2012) | Modul 2.2; Modul 2.1 | 3 | (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich) |