220133 Gründungsmythen in Europa, 1789-1989 / Foundational Myths in Europe, 1789-1989 (GST+GSG) (WiSe 2009/2010)

Inhalt, Kommentar

Begriffe wie kollektives Gedächtnis, Erinnerungsorte (lieux de mémoire) und Geschichtspolitik verweisen auf die große Dynamik und Anziehungskraft, die eine kulturwissenschaftlich inspirierte Forschung zum Verhältnis von Gegenwart und Geschichte in den letzten zwanzig Jahren entwickelt hat. Gleichzeitig sind sie aber auch Ausdruck und Reflexion eines übergreifenden „Erinnerungsbooms“ seit dem Ende der bipolaren Weltordnung.
In der Übung sollen theoretische Ansätze dieser Forschungsrichtung diskutiert und am Beispiel von Gründungsmythen hinsichtlich Imaginationen und Deutungen der Vergangenheit für die Konstruktion von Nation auf der einen, und Ideen von Europa auf der anderen Seite angewendet werden. Im Zentrum steht dabei die Frage, in welchem Verhältnis nationale und europäische Gründungsmythen zueinander standen. Kann überhaupt von einem kohärenten Nationalgedächtnis gesprochen werden? Inwieweit zeichnet sich indes eine Wandelbarkeit von Gründungsmythen und eine Verschiebbarkeit von Erinnerungsräumen ab? Wie haben hier nationale Entwicklungen die Idee vom modernen Europa geprägt? Diesen Fragen soll mittels Beispielen aus fünf europäischen Ländern – Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Polen – anhand meist kulturgeschichtlicher Quellen aus verschiedenen Phasen des 19. und 20. Jahrhunderts nachgegangen werden.
Voraussetzung für die Teilnahme sind gute Englischkenntnisse. Neben aktiver Teilnahme wird die Übernahme von Kurzreferaten und das Verfassen von Essays erwartet.

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

Voraussetzung an der Teilnahme ist die Bereitschaft auch englischsprachige Texte zu lesen.

Literaturangaben

  • Jan Assmann: Kollektives Gedächtnis und kulturelle Identität, in: Jan Assmann/Tonio Hölscher (Hgg.): Kultur und Gedächtnis, Frankfurt a.M. 1988, S. 9-19.
  • Alon Confino: Cultural Memory and Cultural History: Problems of Method, in: The American Historical Review 102, H. 5 (1997), S. 1386-1403.
  • Christoph Cornelißen: Was heißt Erinnerungskultur? Begriff – Methoden – Perspektiven, in: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 54 (2003), S. 548-563.
  • Jay Winter: The Generation of Memory. Reflections on the Memory Boom in

Contemporary Historical Studies, in: German Historical Institute Bulletin 27 (2000) / Jay Winter: Die Generation der Erinnerung. Reflexionen über den ‚Memory-Boom’ in der zeithistorischen Forschung, in: Werkstatt Geschichte 30 (2001), S. 5-16.

Lehrende

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Fachzuordnungen

Studiengang/-angebot Gültigkeit Variante Untergliederung Status Sem. LP  
Europa Intensiv Theoretische Grundlagen Wahlpflicht 4  
Geschichtswissenschaft / Bachelor (Einschreibung bis SoSe 2011) Kern- und Nebenfach Modul 2.2; Modul 2.4; Modul 2.8; Modul 2.3 Wahlpflicht 4 scheinfähig auch als Übung im Modul 2.3 belegbar  
Geschichtswissenschaft (Gym/Ge) / Master of Education (Einschreibung bis SoSe 2014) Modul 2.4 Wahlpflicht 4 scheinfähig  

Keine Konkretisierungen vorhanden
Kein E-Learningangebot vorhanden
Adresse:
WS2009_220133@ekvv.uni-bielefeld.de
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Falls die Belegnummer mehrfach im Semester verwendet wird können Sie die folgende alternative Verteileradresse nutzen, um die Teilnehmer*innen genau dieser Veranstaltung zu erreichen: VST_14501268@ekvv.uni-bielefeld.de
Hinweise:
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Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Freitag, 11. Dezember 2015 
Letzte Änderung Zeiten:
Mittwoch, 28. Oktober 2009 
Letzte Änderung Räume:
Mittwoch, 28. Oktober 2009 
Art(en) / SWS
Grundseminar Theorien in der Geschichtswis. (GST) + Grundseminar Geschichtsvermittlung (GSG) / 2
Einrichtung
Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie / Abteilung Geschichtswissenschaft
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ID
14501268