Wer oder was korrigiert wie gesellschaftliche Entwicklungen? Mit „dem Recht“ und „der Zivilgesellschaft“ hat die (rechts)soziologische Literatur zwei Kandidatinnen besonders gewürdigt. Der erste Teil des Seminars rekonstruiert das Verhältnis dieser beiden Korrekturinstanzen. Im zweiten Teil soll die titelgebende Relation anhand aktueller Fallbeispiele untersucht werden. Grob: Wie kommt Recht in den Deutungs- und Aktionsmustern zivilgesellschaftlicher Gegenmächte vor?
Dem Dozenten einleuchtende Beispiele (in alphabetischer Reihenfolge) wären: 80.000 Hours, Abgeordnetenwatch, AlgorithmWatch, Avaaz, Bellingcat, Bill & Melinda Gates Foundation, BlackLivesMatter, botswatch, Campact, Campaign Zero, Correctiv, Freunde des Wohlstands, GetUp!, GIRDS, Giving What We Can, ICIJ, Laura and John Arnold Foundation, MyRight, Numerai, PENG!, ProPublica, The Markup, Witness, Zentrum für Politische Schönheit.
Eigene Vorschläge sind ausdrücklich erwünscht!
Das Seminar untersucht dabei eine These: Gesellschaftliche Korrektive und das Recht stehen nicht in einem Konkurrenz-, sondern in einem spezifischen Ergänzungsverhältnis.
Wünschenswert, aber nicht notwendig sind Vorkenntnisse in Rechtssoziologie (Einführung) und soziologischer Theorie. Notwendig hingegen ist ein Interesse am Thema.
Marcic, René (1957): Die "Vierte Gewalt". In: ders.: Vom Gesetzesstaat zum Richterstaat. Recht als Maß der Macht / Gedanken über den demokratischen Rechts- und Sozialstaat. Wien: Springer-Verlag, S. 394-397
Teubner, Gunther (2011a): Verfassungen ohne Staat? Zur Konstitutionalisierung transnationaler Regimes. In: Stefan Kadelbach und Klaus Günther (Hg.): Recht ohne Staat? Zur Normativität nichtstaatlicher Rechtsetzung. Frankfurt a. M., New York: Campus, S. 49–100.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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30-M-PK-M3 Governance und Regulierung (Kernbereich 3) | Seminar 1 | Studienleistung
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Studieninformation |
Seminar 2 | Studienleistung
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Studieninformation | |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation | |
30-M-Soz-M15a Rechts- und Regulierungssoziologie a | Seminar 1 | Studienleistung
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Studieninformation |
Seminar 2 | Studienleistung
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Studieninformation | |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation | |
30-M-Soz-M15b Rechts- und Regulierungssoziologie b | Seminar 1 | Studienleistung
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Studieninformation |
Seminar 2 | Studienleistung
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Studieninformation | |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Ihre Aktive Teilnahme/ Studienleistung dokumentieren Sie durch eine aktive Teilnahme und darüber hinaus über folgende zwei Leistungsarten:
(1) Sie kommentieren bitte drei Texte aus dem ersten Teil und laden diese hoch in den eKVV-Lernraum (unter ‚Abgabe‘). Kommentare haben einen Umfang von ca. 1 Seite und fassen (i) kurz den Kern des zu besprechenden Textes zusammen sowie (ii) stellen oder diskutieren Fragen zum Text. Kommentare sind bis zum Sonntagabend (19 Uhr) vor den Sitzungen einzureichen.
(2) Sie präsentieren bitte Ihre Ergebnisse zu Recherchen zur Bedeutung des Rechts in den Deutungs- und Aktionsmustern zivilgesellschaftlicher Gegenmächte (siehe Beispiele unter ‚Inhalt, Kommentar‘) Referate können bis zu 45 Minuten lang sein, Sie sollten darüber hinaus Diskussion(szeit) einplanen. Ich bitte darum, Thesenpapiere/ Gliederungen rechtzeitig zuvor einzureichen. Gruppenarbeiten sind möglich, Sie sollten dann auf eine faire Verteilung der intellektuellen und organisatorischen Lasten achten.
Eine Hausarbeit, die so lang sein soll, wie es das Thema erfordert, 25 Seiten aber nicht deutlich überschreitet, ist für eine benotete Prüfungsleistung bis zum 30.9.2019 erforderlich, frühere Abgaben sind möglich.
Zu dieser Veranstaltung existiert ein Lernraum im E-Learning System. Lehrende können dort Materialien zu dieser Lehrveranstaltung bereitstellen: