221019 Frömmigkeit und Religiosität im historischen Wandel (1.Teil) (GK) (SoSe 2005)

Kurzkommentar

Inhalt, Kommentar

"Die Wiederkehr der Götter" - so betitelte jüngst der Theologe Friedrich-Wilhelm Graf seine Studie über Religion in der modernen Kultur. Nur eine Verkaufsstrategie des Vertreters einer marginalisierten wissenschaftlichen Diziplin? Der Blick auf die öffentlichen Diskussionen der letzten Jahre zeigt ein anderes Bild. Mit dem Aufstieg religiöser Fundamentalismen, Samuel Huntingtons oft zitierten und viel kritisierten "clash of civilizations" stieg die Aufmerksamkeit für alle möglichen Spielarten des Religiösen in der Gegenwart. An dieses neu erwachte Interesse schließt der Kurs mit der Frage nach der historischen Dimension von Frömmigkeit und Religiosität in Mitteleuropa an.
Der Grundkurs fragt in einem historischen Längsschnitt nach religiösen Praktiken im Alltag verschiedener sozialer Schichten und Gruppen. Betrachtet werden sollen religiöse Deutungsformen, Gemeinschaften, Handlungen, Riten und Symbole zwischen Mittelalter und 20. Jahrhundert. Die Verfassungs- und Institutionengeschichte von Kirche und Staat wird dagegen nur am Rande Thema des Grundkurses sein.
Im Zentrum der Seminararbeit werden vor allem folgende Fragen stehen: Welche Formen und welche verschiedenen Bedeutungen nahmen Heiligenverehrung, Wallfahrtswesen, Sekten und religiöse Extase, aber auch sozial-karitatives Engagement und religiöse Kunst in der mitteleuropäischen Geschichte in diesem langen Zeitraum ein? Welchen Stellenwert besaßen religiöse Orientierungen in unterschiedlichen historischen Konstellationen und was verbirgt sich hinter der landläufigen Vorstellung eines langfristigen Säkularisierungsprozesses?
Religiosität wird im Grundkurs als eine spezifische Form der Aneignung und Deutung von Welt untersucht, wobei der Schwerpunkt auf den unterschiedlichen Formen christlicher Frömmigkeit liegen wird. Einflüsse auf, Beziehungen zu und Abgrenzungen von nicht-christlichen Religionen werden dabei jedoch vor allem mit Blick auf das Judentum und den Islam systematisch einbezogen. Abschließend soll danach gefragt werden, inwieweit auch säkularisierte gesellschaftliche Felder von ursprünglich religiösen Praktiken und Deutungsmustern geprägt wurden.
Für die Zeit vom 1. bis 3. Juli ist eine gemeinsame Exkursion ins Rheinland geplant.

Literaturangaben

Arnold Angenendt, Grundformen der Frömmigkeit im Mittelalter, München (2. A.) 2004; Matthieu Arnold, Rolf Decot (Hg.), Frömmigkeit und Spiritualität. Auswirkungen der Reformation im 16. und 17. Jahrhundert / Piété et�spiritualité. L'impact de la Réformation aux XVIe et XVIIe siècles (Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte Mainz, Beiheft 54), Mainz 2002; Thomas Nipperdey, Deutsche Geschichte 1800 - 1866. Bürgerwelt und starker Staat, München (4. A.) 1987; Friedrich-Wilhelm Graf, Die Wiederkehr der Götter. Religion in der modernen Kultur, München 2004.

Lehrende

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Fachzuordnungen

Studiengang/-angebot Gültigkeit Variante Untergliederung Status Sem. LP  
Frauenstudien (Einschreibung bis SoSe 2015)    
Geschichtswissenschaft / Bachelor (Einschreibung bis SoSe 2011) Kern- und Nebenfach 1.3.3 Wahlpflicht 8 benotet GS

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Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Freitag, 11. Dezember 2015 
Letzte Änderung Zeiten:
Montag, 15. November 2004 
Letzte Änderung Räume:
Donnerstag, 2. Dezember 2004 
Art(en) / SWS
GK / 3 + 1 Std. n. V.
Einrichtung
Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie / Abteilung Geschichtswissenschaft
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1113229