Seelsorge im Religionsunterricht ist angesichts von Gewalt, Vereinsamung, Ängsten, Drogen, Leistungsproblemen und Kontaktschwierigkeiten unter Kindern und Jugendlichen im Raum der Schule heute notwendiger denn je. Darüber besteht Einverständnis. Strittig ist aber, wie solche Seelsorge aussehen sollte - ja, ob sie angesichts der divergierenden Lebens- und Religiositätsvorstellungen von Jugendlichen einerseits und Religionslehrern und -lehrerinnen andererseits überhaupt möglich sei. Reden Letztere nicht oft an ihren Schülern und Schülerinnen vorbei? Ich vermeide deshalb den Weg direkter Rezepte. Ausgehend vom realen, gemäßigten Konstruktivismus weiß ich, daß Religionslehrer und -lehrerinnen erst sich selbst und ihre Schüler verstehen lernen, bevor sie seelsorgerisch helfen können.
Genauer: Sie müssen erkunden, was ihre Schüler als Konstrukteure und Akteure von Wahrheit und Sinn für wahr und sinnvoll halten, und dieses mit ihren eigenen
Wahrheits- und Sinnvorstellungen vergleichen.
Das Seminar untersucht die Bedingungen der Möglichkeit von Seelsorge im Religionsunterricht und diese Seelsorge selbst. Denn die Befähigung zur Wahrheits- und Sinnfindung durch die Lehrkraft ist Seelsorge. Sie erwächst nämlich aus individuellen Beziehungen zwischen Lehrern und Schülern, aus gemeinsamen elementaren Erfahrungen und aus gleichzeitiger Selbst- und Fremdwahrnehmung.
Aber gleichzeitig handelt es sich auch um eine Propädeutik für "Seelsorge im Religionsunterricht". Beides, Seelsorge und Propädeutik zur Seelsorge, findet man, wenn man bereit ist, Seelsorge und religiöse Erziehung als Hilfe zur Wahrheits- und Sinnfindung - freilich auf der Grundlage der Offenbarung in Jesus Christus - zu verstehen.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Evangelische Theologie / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | PT/RP Ia; PT/RP II/2a | 3 | |||
Evangelische Theologie / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | PT/RP Ia; PT/RP II/2a | 3 |