261020 Augustinus: De civitate dei (PS) (WiSe 2003/2004)

Augustinus schreibt unter dem Eindruck der Eroberung und Plünderung Roms durch die Goten (410 n. Chr.) sein geschichtsphilosophisches Hauptwerk. Zwar ist De civitate dei auch als Verteidigung des Christentums und als Darstellung christlicher Glaubensinhalte intendiert und zu lesen, Augustinus spürt aber doch auch dem nach, was Geschichte (und Geschichtsschreibung) gegenüber dem bloßen Zeitverlauf kennzeichnet: nämlich die Welt als Schauplatz ethischen und politischen Handelns. Ferner ist für ihn die endzeitliche Konstituierung eines Sinns der Geschichte zentral. Eng mit seinen geschichtsphilosophischen Lehren sind seine Vorstellungen über Willensfreiheit und Vorherbestimmung des Menschen sowie über den Ursprung von Gut und Böse verbunden. Das Werk wird in exemplarischen Kapiteln behandelt, das Buch XIX (über die Endziele der beiden Staaten) steht im Mittelpunkt des Seminars: I Vorwort; IV 1-4, V 8-11, 17, 20; XI 16-27; XII 1-9, 22-28; XIV 12-15, 28; XIX 1-28; XXII 30. Die Textgrundlage ist im Sekretariat (T8 - 201) als Reader erhältlich.
Für eine Leistungsbescheinigung im BA-Studiengang werden mehrere kleine Beiträge, die zum Semesterbeginn erläutert werden, für einen Leistungsnachweis in allen anderen Studiengängen wird eine schriftliche Hausarbeit erwartet.

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

Das Buch XIX sollte bereits vorab gelesen sein.

Literaturangaben

Aurelius Augustinus: Der Gottesstaat / De civitate dei. Hrsg. u. üs. v. Carl Johann Perl. 2 Bde. Lat./Dt. Paderborn (Schöningh) 1979. Ders.: Vom Gottesstaat. Aus d. Lat. übertr. v. Wilhelm Thimme; eingel. u. komm. v. Carl Andresen. 2 Bde. München (dtv) 1997. Sekundärliteratur wird in der ersten Sitzung bekanntgegeben.