Religionen schriftbesitzender Kulturen werden stark durch ihre heiligen Schriften geprägt. Diese sind das Medium, in dem eine göttliche Botschaft bewahrt wird, deren Inhalt das Leben der Gläubigen bestimmt. In-sofern eröffnet der Blick auf maßgebliche Schriften sowie auf ihre Konzeptionen und Aussagen auch einen unmittelbaren Zugang zu weiten Bereichen der Geschichte einer Religion. - Die Beschäftigung mit wichtigen heiligen Schriften ermöglicht so auch einen ersten Einblick in die Religionsgeschichte überhaupt. Ebenso lohnt die Betrachtung der jeweiligen Funktionen einer heiligen Schrift: So verwandelt, um ein Beispiel zu geben, die Anwesenheit des Buches "Granth Sahib" der Sikhs einen profanen in einen sakralen Raum.
Darüber hinaus werden bei der Auseinandersetzung mit als sakral angesehenen Texten auch verschiedene religionswissenschaftlich-vergleichende Problemfelder berührt: sakral-magisch-kosmologische Vorstellungen von Wort und Schrift als göttlichen Ursprungs, die Funktion heiliger Schriften im örtlichen religiösen Vollzug (Stichworte "civil religion" und "lokale Religionsgeschichte"), die Frage nach der Aktualisierung und Hermeneutik sakraler Texte in einer jeweiligen Gegenwart, verbunden mit der Frage nach dem Offenbarungscharakter, der den meisten heiligen Schriften zugesprochen wird, oder auch das Verhältnis von schriftlicher und oraler Traditionsbildung.
Vorab empfohlene Lektüre:
Udo Tworuschka (Hg.), Heilige Schriften. Eine Einführung, Darmstadt 2000
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Evangelische Theologie / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | RW a | Wahlpflicht | 2 | ||
Ev.Religionslehre / Lehramt Sekundarstufe II | C3 | Wahlpflicht | GS und HS |