Zu den philosophischen Grundüberzeugungen der Frankfurter Schule gehört die Skepsis gegenüber dem - von Marx noch mitgetragenen - geschichtsphilosophischen Fortschrittsglauben. Dem entspricht ein Denken, daß - gerade weil es dem emanzipatorischen Grundanliegen der Aufklärung die Treue hält - sich gegen ein Gleichnamig-Machen der Denkmotive und -gegenstände in einem umfassenden System richtet. Kritik muß sich am konkreten Einzelphänomen "modellhaft" erweisen, sie kann kein "Totalwissen" für sich in Anspruch nehmen. In diesem Kontext verlagerte sich das theoretische Interesse von der Kritik der politischen Ökonomie auf den Bereich der Kulturtheorie. Dabei wird der Terminus "Kultur" im Sinne Freuds denkbar weit definiert als die von den Individuen erlittene und von ihnen verinnerlichten Form des Vergesellschaftsprozesses. Thema des Seminars ist die Vorstellung einer Vielzahl der von den Frankfurtern entwickelten "Kritischen Modelle" aus dem Bereich der Kulturtheorie und Kulturkritik. Ziel der Veranstaltung ist es, im Rahmen von Diskussionen die innere Verbindung von Modellanalyse und umfassender Gesellschaftskritik zu entfalten.
Einzelne Themen:
Literatur:
T. W. Adorno: Kulturkritik und Gesellschaft, in: ders., Prismen, Frankfurt a. M. 1976
S. Freud: Das Unbehagen in der Kultur, in: ders., Fragen der Gesellschaft / Ursprünge der Religion, Studienausgabe, Bd. IX, Frankfurt a. M. 1991
G. Simmel: Der Begriff und die Tragödie der Kultur, in: ders. Aufsätze und Abhandlungen 1909-1918, Gesamtausgabe, Bd. 12, Frankfurt a. M. 2001
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Soziologie | Nebenfach | 2.1.2 | Wahlpflicht | HS | |||
Soziologie / Diplom | (Einschreibung bis SoSe 2005) | 2.1.2 | Wahlpflicht | HS | |||
Soziologie (Nebenfach) / Magister | 2.1.2 | Wahlpflicht | HS | ||||
Soziologie (2. Hauptfach) / Magister | 2.1.2 | Wahlpflicht | HS |