Streng genommen beschreibt Digitalisierung den Prozess Informationen in ein digitales Format zu konvertieren, um computerbasierte Datenverarbeitung zu erleichtern. Häufig wird der Begriff Digitalisierung breiter verwendet, um neue technologische Entwicklungen auf Basis von computerlesbaren Informationen und damit verbunden Veränderungen im Beruflichen und Privaten zu beschreiben. Neuere technologische Entwicklungen die häufig unter den Begriff Digitalisierung beschrieben werden sind zum Beispiel neue digitale Formen der Kommunikation (z.B. via Facebook seit 2004, Twitter seit 2006, Smartphones seit 2007, und Instagram und Tablets seit 2010), das „Internet der Dinge“ (Vernetzung von physischen Gegenständen mit dem Internet), oder neue autonome Steuerungsmöglichkeiten über sogenannte cyber-physische Systeme (z.B. Lupton 2015; Mikfeld 2017).
Im Rahmen des Seminares wird zum einen der empirische und theoretische Forschungsstand zum sogenannten „Digital Divide“ diskutiert, der Ungleichheiten in der Verfügbarkeit und der Nutzung digitaler Technologien zwischen Ländern und Regionen aber auch in Abhängigkeit von Bildungsgrad, Generation und Geschlecht beschreibt und erklärt (z.B. Drori & Jang 2003; Hargittai 2010, 2008; 2006, 1999). Zum anderen wird die Diskussion aufgegriffen, ob die Veränderung von Arbeit durch Digitalisierung zu einer stärkeren Polarisierung in der Gesellschaft führt (z.B. Frey & Osborne 2013; Hirsch-Kreinsen, H. 2016).
Über die inhaltlichen Themen hinaus, bietet das Seminar die Möglichkeit die eigenen methodischen Kompetenzen zu erweitern. Hierzu zählen die Kernaussagen in wissenschaftlichen Texten zu identifizieren und in eigenen Worten wiederzugeben, Forschungsergebnisse kritisch zu hinterfragen und aktuelle Daten der Sozialforschung zu recherchieren und präsentieren.
1. Basiskenntnisse in quantitativen Methoden (zum Verständnis quantitativer empirischer Forschungsartikel)
2. Englischkenntnisse (Texte des Seminars sind häufig in englischer Sprache verfasst)
Drori, G. S. & Jang, Y. S. (2003) The Global Digital Divide. A Sociological Assessment of Trends and Causes. Social Science Computer Review 21: 144-161.
Frey, C. & Osborne, M. A. (2013) The Future of Employment: How Susceptible are Jobs to Computerization?. University of Oxford.
Hargittai, E. (2008) The Digital Reproduction of Inequality. In D. Grusky (Ed.), Social Stratification (pp. 936–944). Boulder, CO: Westview Press.
Hirsch-Kreinsen, H. (2016) Digitization of industrial work: Development paths and prospects. Journal for Labour Market Research, 49(1), 1-14.
Lupton, D. (2015) Digital Sociology. Routledge, New York.
Mikfeld, B. (2017). Werkheft 01. Digitalisierung der Arbeitswelt. Bundesministerium für Arbeit und Soziales.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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wöchentlich | Do | 10-12 | X-C3-107 | 12.04.-19.07.2018
nicht am: 07.06.18 / 19.07.18 |
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einmalig | Do | 10-12 | T2-141 | 07.06.2018 | |
einmalig | Do | 10-12 | X-C2-228 | 19.07.2018 |
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Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
1. Regelmäßige Teilnahme
2. Lesen der Basistexte und Moderation der Diskussion zu einem Basistext in einer Sitzung
3. Teilnahme an der geplanten Gruppenarbeit mit Recherche und kurzer Präsentation (5-10 Minuten) zur Verfügbarkeit und Nutzung digitaler Technologien in verschiedenen Ländern (2 Sitzungen)