Nicht nur versetzt die Corona-Krise uns in eine ungekannte Situation, die uns dazu zwingt, von jetzt auf gleich Termine zu streichen, umzuplanen, neue Wege der Kommunikation und Interaktion zu gehen, sich mit Grundfragen der Versorgung konfrontiert zu sehen, anders mit unseren Mitmenschen umzugehen, die wiederum anders mit uns umgehen, auf gewisse Vorzüge von Mobilität zu verzichten und uns in vielerlei Hinsicht einzuschränken. Diese „Naturkatastrophe in Zeitlupe“ (Christian Drosten) kann und muss uns als Philosophen auch dazu bringen sie als Konglomerat unterschiedlichster philosophischer Probleme zu sehen, die sich uns aufdrängen.
Im Kernlehrplan für das Fach Praktische Philosophie des Landes NRW ist ferner bzgl. der Konzeption des Faches festgelegt, dass es im Wesentlichen „zur Entwicklung von Kompetenzen bei Schülerinnen und Schülern bei[]trage[], die sie befähigen, die Wirklichkeit differenziert wahrzunehmen und sich systematisch mit Sinn- und Wertefragen auseinanderzusetzen, sie bei der Suche nach Antworten auf die Frage nach dem Sinn menschlicher Existenz anzuwenden und in einer demokratischen Gesellschaft selbstbestimmt, verantwortungsbewusst und tolerant zu leben.“ Aufgrund der vielfältigen Eignung der Corona-Krise als Inhalt philosophischer Auseinandersetzung im Unterricht einerseits und aufgrund ihrer Brisanz für jedermann andererseits wird im Zentrum des Seminars „Philosophie für die Schule“ im SoSe 2020 die Frage stehen wie Corona im Philosophie-Unterricht zum Thema gemacht werden kann.
Angesichts der epidemiebedingten präsenzfreien Lehre im SoSe 2020 findet das Seminar als Online-Angebot statt und wird folgendermaßen ablaufen:
In einem ersten Themenblock wird es um einige didaktische Grundlagen des Philosophieunterrichts gehen. In vier jeweils ca. 45 minütigen Panopto-Videocasts werde ich Ihnen wöchentlich anhand von Unterrichtsmaterialien beispielhaft wesentliche Elemente der Philosophiedidaktik vermitteln. Im Anschluss an jede dieser Videocast-Sitzungen wird es eine Reflexions- oder Anwendungs-Aufgabe geben, von denen Sie zwei erledigen und binnen einer Woche im Lernraum hochladen müssen (1. Teil der Studienleistung). In einem zweiten Themenblock soll es dann darum gehen, wie eine Unterrichtsreihe im Philosophieunterricht zum Thema Corona geplant werden kann. Der zweite Teil Ihrer Studienleistung besteht darin, gemeinsam in Gruppen eine Unterrichtsreihe zu erstellen. Diese muss bis zum 11.06. im Lernraum hochgeladen und am 12.06. via „Zoom“ präsentiert werden. In einem dritten Themenblock soll dann wieder in Gruppen gearbeitet und eine Stunde Ihres Unterrichtsvorhabens detailliert geplant werden (3. Teil der Studienleistung). Abgabefrist ist der 09.07. per Upload im Lernraum. Am 10.07. und 17.07. werden Ihre Unterrichtsstunden dann via Zoom präsentiert und gemeinsam reflektiert. Begleitet werden ihre Gruppenarbeitsphasen immer wieder durch die Möglichkeit gemeinsamen Brainstormings und der Beratung mittels Zoom.
Zu Zoom: Zoom (https://zoom.us/) ist ein professioneller online-Service für Video-Gruppenmeetings. Sie benötigen einen PC/Laptop/Tablet mit Webcam und Mikrofon; ein Handy (Android/IOS) ginge wohl auch. Die Bedienung von Zoom ist sehr einfach. -- Hinweis: Als Besprechungsteilnehmer*in müssen Sie sich nicht bei Zoom registrieren. Ein Zoom-Konto ist nicht erforderlich. Es werden keine persönlichen Daten abgefragt. Zu einem Zoom-Meeting werden Sie einfach von Ihrem jeweiligen Gastgeber per e-Mail eingeladen.
Notwendige Teilnahmevoraussetzung:
Abschluss des ersten Studienjahres (beide Grundkurse, Philosophischer Einstieg und Philosophisches Schreiben).
Empfohlene Vorkenntnisse:
Es sollte bereits ein Hauptmodul erfolgreich absolviert sein.
wird im Seminar bekanntgegeben
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
---|
Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
---|---|---|---|
26-PFS Philosophie für die Schule | Seminar 1 | Studienleistung
|
Studieninformation |
Seminar 2 | Studienleistung
|
Studieninformation | |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Erwartet wird, neben regelmäßiger und aktiver Teilnahme, die Mitarbeit an sämtlichen Erarbeitungen, die im Seminar vorgenommen werden. Grundsätzliches Ziel ist die Planung und Durchführung eines Workshops im Rahmen des Fachtags Philosophie. Die Inhalte des Workshops werden größtenteils innerhalb des Seminars oder in Form kleinerer Hausaufgaben erledigt.
Für eine benotete Modulabschlussprüfung gibt es die Möglichkeit einer Hausarbeit mit einem didaktischen Schwerpunkt oder einer mündlichen Prüfung.