261019 Beruht die Moralphilosophie auf einem Irrtum? (S) (SoSe 2018)

Das Seminar trägt den Titel eines Aufsatzes von Harold Prichard aus dem Jahr 1912. Mit der provokativen Frage möchte er darauf hinweisen, dass es seiner Meinung nach unmöglich ist, zu beweisen, dass moralische Prinzipien für uns tatsächlich verpflichtend sind. Autorinnen und Autoren, die im Feld der Metaethik arbeiten, haben im letzten Jahrhundert auf mehrere Irrtümer hingewiesen, denen die Moralphilosophie erlegen sein könnten. Weitere Beispiele sind die Annahmen, dass es moralische Tatsachen gibt oder dass die Einsicht in das moralisch Richtige uns dazu motiviert auch so zu handeln.
Im Seminar werden wir uns die Diskussionen um einige dieser vermeintlichen oder tatsächlichen Irrtümer ansehen. Als Textgrundlage dienen einschlägige Aufsätze, die in dem unten genannten Sammelband zusammengefasst sind. Dabei werden wir uns weniger mit den semantischen Fragen der Metaethik befassen. Stattdessen liegt der Fokus auf den Fragen der Ontologie, der Epistemologie und der Motivationstheorie.
In dieser Veranstaltung sind Studierende gut aufgehoben, die sich für die Grundlagen der Ethik interessieren, die schon immer einmal wissen wollten, ob und aus welchen Gründen sie moralisch handeln sollten und wie wir das moralisch Richtige erkennen können. Das Seminar schließt an die Veranstaltung „Die Erfindung des moralisch Richtigen und Falschen“ aus dem Wintersemester 17/18 an. Daran teilgenommen zu haben, ist jedoch keine Voraussetzung für den Besuch dieses Seminars! Das Seminar wird so gestaltet sein, dass keine Vorkenntnisse notwendig sind.

Bibliography

Heinrichs, Bert; Heinrichs, Jan-Hendrik (Hg.), (2016): Metaethik – Klassische Texte. Berlin: Suhrkamp.