300266 Geschichten passieren nur denen, die sie erzählen können? Möglichkeiten und Grenzen einer Sekundärnutzung von narrativen Interviews. (S) (WiSe 2021/2022)

Inhalt, Kommentar

Was erfährt man aus Erzählungen? Kann man durch Stehgreiferzählungen
etwas über die soziale Wirklichkeit „dahinter“ erfahren? Oder erfährt man aus Erzählungen
nur etwas über die kommunikativen Fähigkeiten derjenigen, die sie darstellen?
Die soziologische Forschung ist sich uneinig darüber, wie diese Frage zu beantworten ist.

Im Seminar setzen wir uns mit dieser Problemstellung auseinander über den
Vergleich „originaler“ narrativer Interviews und ihrer Sekundärnutzung.
Narrative Interviews sind dabei nicht nur auf die soziologische Forschung
beschränkt, sondern sind auch in anderen Disziplinen, beruflichen Feldern
(soziale Arbeit, Therapien) und in medialen Kontexten zu finden - wenn auch
die angewandte Interviewtechnik dabei variiert. Ein Beispiel bietet etwa der
Youtube-Kanal „Straßenleben“, auf dem Personen in einer Art biografisch-narrativen
Interviews über ihren Weg in die Obdachlosigkeit, Drogensucht u.a. Themen sprechen.
Oder Interviews aus dem Archiv des „Qualiservice“, wo narrative Interviews aus
früheren Forschungsprojekten genutzt werden können.

Können solche Daten alle gleichermaßen für eine qualitative soziologische Forschung genutzt werden?
Wie unterscheiden sich narrative Interviews in medialen Kontexten von narrativen Interviews
in Forschungsprojekten? Welchen Unterschied macht es, ob man narrative Interviews selbst
produziert oder vorhandene Daten für andere Zwecke nutzt?

Diesen und andere Fragen werden wir aufgreifen. Dazu produzieren wir
entweder eigene Interviews oder sammeln Beispiele von narrativen Interviews
in medialen Kontexten. Dann beschreiben, analysieren und vergleichen wir
Ausschnitte mit narrativen Interviews aus unterschiedlichen Verwendungskontexten.
Dabei orientieren wir uns an der narrativen Interviewforschung nach Fritz Schütze
und setzen uns mit der Debatte um die Sekundäranalyse von qualitativen Daten auseinander.

Die Teilnehmer*innen des Seminars bekommen Vorschläge für Themen, Fragestellungen und
Vorgehensweisen. Daneben ist es aber auch möglich, eigene Themen und Beispiele einzubringen.

Im Mittelpunkt steht die gemeinsame praktische Arbeit an Datenmaterial in den Sitzungen.
Das Seminar gehört zum Veranstaltungstyp „Seminar“ und bietet die Möglichkeit für eine
Prüfungsleistung (siehe Modulhandbuch 30-M-Soz-M3a/b/c Soziologische Methoden).

Für die Studienleistung können die Studierenden zwischen 3 Formen von Aufgabenstellungen wählen.
Weitere Informationen dazu werden in der ersten Sitzung gegeben. Die Studienleistung besteht aus
einem Portfolio und Kurzpräsentationen. Im Portfolio werden Daten, Notizen u.a. gesammelt.
In Kurzpräsentationen werden am Ende von Arbeitsphasen, als „Zwischenstände“, die wichtigsten
Beobachtungen und Einsichten der bisherigen Arbeit mündlich zusammengefasst und vorgestellt.

Im Anschluss an die Studienleistung können die Teilnehmer*innen zwischen verschiedenen
Textsorten wählen, in denen die Studienleistung zu einer Prüfungsleistung "Hausarbeit
mit einem Umfang von ca. 20-30 Seiten." ausgebaut werden kann (wissenschaftlicher
Bericht, Aufsatz o.ä.).

Die Termine für Präsenzsitzungen vor Ort gelten vorbehaltlich der Raumzuweisung und den weiteren Regelungen der Universität Bielefeld hinsichtlich des Lehr- und Prüfungsbetriebs im Wintersemester 2021/22.

Lehrende

Termine ( Kalendersicht )

Rhythmus Tag Uhrzeit Format / Ort Zeitraum  

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Fachzuordnungen

Modul Veranstaltung Leistungen  
30-M-Soz-M3a Soziologische Methoden a Seminar 1 Studienleistung
Studieninformation
Seminar 2 Studienleistung
Studieninformation
- benotete Prüfungsleistung Studieninformation
30-M-Soz-M3b Soziologische Methoden b Seminar 1 Studienleistung
Studieninformation
Seminar 2 Studienleistung
Studieninformation
- benotete Prüfungsleistung Studieninformation
30-M-Soz-M3c Soziologische Methoden c Seminar 1 Studienleistung
Studieninformation
Seminar 2 Studienleistung
Studieninformation
- benotete Prüfungsleistung Studieninformation

Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.


Keine Konkretisierungen vorhanden

Lernraum (E-Learning)

Zu dieser Veranstaltung existiert ein Lernraum im E-Learning System. Lehrende können dort Materialien zu dieser Lehrveranstaltung bereitstellen:

registrierte Anzahl: 13
Dies ist die Anzahl der Studierenden, die die Veranstaltung im Stundenplan gespeichert haben. In Klammern die Anzahl der über Gastaccounts angemeldeten Benutzer*innen.
eKVV Teilnahmemanagement:
Bei dieser Lehrveranstaltung wird das eKVV-Teilnahmemanagement genutzt.
Details zeigen
Adresse:
WS2021_300266@ekvv.uni-bielefeld.de
Lehrende, ihre Sekretariate sowie für die Pflege der Veranstaltungsdaten zuständige Personen können über diese Adresse E-Mails an die Veranstaltungsteilnehmer*innen verschicken. WICHTIG: Sie müssen verschickte E-Mails jeweils freischalten. Warten Sie die Freischaltungs-E-Mail ab und folgen Sie den darin enthaltenen Hinweisen.
Falls die Belegnummer mehrfach im Semester verwendet wird können Sie die folgende alternative Verteileradresse nutzen, um die Teilnehmer*innen genau dieser Veranstaltung zu erreichen: VST_287959510@ekvv.uni-bielefeld.de
Reichweite:
11 Studierende direkt per E-Mail erreichbar
Hinweise:
Weitere Hinweise zu den E-Mailverteilern
E-Mailarchiv
Anzahl der Archiveinträge: 0
E-Mailarchiv öffnen
Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Freitag, 26. November 2021 
Letzte Änderung Zeiten:
Donnerstag, 12. August 2021 
Letzte Änderung Räume:
Donnerstag, 12. August 2021 
Art(en) / SWS
S / 2
Einrichtung
Fakultät für Soziologie
Fragen oder Korrekturen?
Fragen oder Korrekturwünsche zu dieser Veranstaltung?
Planungshilfen
Terminüberschneidungen für diese Veranstaltung
Link auf diese Veranstaltung
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https://ekvv.uni-bielefeld.de/kvv_publ/publ/vd?id=287959510
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ID
287959510