270018 Outcome-Forschung in der Klinischen Neuropsychologie (S) (SoSe 2004)

Eine erworbene Hirnschädigung bedeutet in der Regel eine tiefgreifende Veränderung im Verhalten und Erleben der Betroffenen mit z.T. erheblichen Auswirkungen auf Familie, Beruf und Freizeit. Die fachgerechte Rehabilitation von Personen mit erworbenen Hirnschädigungen erfordert deshalb personal- und zeitintensive Maßnahmen. Angesichts des aktuellen Kostendrucks im Gesundheitswesen wird die Notwendigkeit und Nützlichkeit solcher Maßnahmen nicht selten primär unter Wirtschaftlichkeitsaspekten diskutiert. Dies betrifft insbesondere die Anerkennung der ambulanten neuropsychologischen Behandlung, die sich gegenüber vermeintlich billigeren Verfahren (Hirnleistungstraining, Selbsthilfeprogramme am Heimcomputer) behaupten muss.

In dieser Veranstaltung wollen wir am Beispiel relevanter neuropsychologischer Störungen (z.B. in den Bereichen Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Exekutive Funktionen, Wahrnehmung) klären, was genau neuropsychologische Behandlung kennzeichnet und was sie leisten kann. Dazu wollen wir u.a. folgende Fragen beantworten:

• Welche Maßnahmen werden in der neuropsychologischen (Lehrbuch-) Literatur diskutiert?
• Wie wurde die Wirksamkeit der Maßnahmen belegt?
• Was sind überhaupt Kriterien für "Behandlungserfolg"?
• Welche Evaluationsmaße werden eingesetzt?
• Wie sehen praxistaugliche Forschungsdesigns aus?

Ziel ist, Empfehlungen für Kennzeichen "guter" neuropsychologischer Behandlungsmaßnahmen zu erarbeiten.