300186 Differenzierung und soziale Ungleichheit (S) (WiSe 2014/2015)

Das Seminar untersucht das Verhältnis zweier soziologischer Traditionen der Gesellschaftsanalyse, welche lange Zeit unverbunden nebeneinander standen: die Theorien gesellschaftlicher Differenzierung und die Theorien sozialer Ungleichheit. Beide Traditionen fordern sich wechselseitig heraus. Aus der Sicht vieler Ungleichheitstheorien übersieht die Differenzierungstheorie, dass soziale Ungleichheit nach wie vor eine zentrale Strukturierungsweise der modernen Gesellschaft darstellt. Umgekehrt widerspricht die differenzierungstheoretische Deutung, dass die moderne Gesellschaft durch eigenlogisch verfahrende Teilordnungen charakterisiert ist, der These einer Dominanz durch ökonomisch bestimmte Klassen. Die Veranstaltung fragt nach der Berechtigung der jeweiligen Deutungsangebote und danach, in welchem Maße beide Theorieströmungen gewinnbringend verbunden werden können.

Literaturangaben

Schwinn, Thomas, Hrsg. (2004): Differenzierung und soziale Ungleichheit. Die zwei Soziologien und ihre Verknüpfung. Frankfurt a.M., Humanities Online.

Weitere Literatur wird in der Veranstaltung bekannt gegeben.