250123 Familienleitbilder und Doing Family (S) (WiSe 2023/2024)

Familie ist ein zentraler Fokus von Beratung und wesentlicher Bestandteil der Arbeit von pädagogischen Fachkräften in den unterschiedlichsten Feldern Sozialer Arbeit. Hierzu sind grundlegende Kenntnisse über die ‚Black Box Familie‘ bedeutsam. Vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Pluralisierungs-, Diversifizierungs- und Entstrukturierungsprozesse lässt sich Familie als Herstellungs- und Inszenierungsleistung im Sinne eines „Doing Family“ (Jurczyk et al. 2014; Jurczyk 2020) konzeptualisieren. Diese Veränderungsprozesse gehen mit sich wandelnden Vorstellungen darüber einher, was Familie ist, welche gesellschaftlichen Funktionen sie übernehmen kann und soll und wie ein familiäres Zusammenleben zu gestalten ist. Mit dem Sprechen über und der Arbeit mit Familien sind in pädagogischen Kontexten immer auch normative Vorstellungen verbunden. Diese Vorstellungen beeinflussen auch, wie pädagogische Fachkräfte auf Adressat*innenfamilien zugehen und familiäre Lebenslagen einordnen und bewerten. Neben eigenen familiären Erfahrungen ist davon auszugehen, dass Familienleitbilder zudem von Zuschreibungen geprägt sind, die mit bestimmten sozialen Kategorisierungen z.B. aufgrund von Milieu, Herkunft, geschlechtlicher Positionierung und Religion in Verbindung stehen. Ziel dieses Seminares ist es daher, Familienleitbilder pädagogischer Fachkräfte zu rekonstruieren und diese auch vor dem Hintergrund eigener biografischer Erfahrungen zu reflektieren.

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

Master of Arts: Voraussetzung ist die Einschreibung im Master of Arts Erziehungswissenschaft im WiSe 23/24