Die nach 1945 entstandene deutschsprachige Kinder- und Jugendliteratur ist Teil der Geschichte der Gegenwartsliteratur. In ihr werden mit je spezifischen Pädagogisierungen Themen historischer Erfahrung ästhetisch verarbeitet, die auch die Gegenwartsliteratur beherrscht haben. Ziel des Seminars soll es sein, grundschulrelevante Aspekte literatur-, bildungs- und kulturhistorischen Verstehens anhand ausgewählter Romane und Erzählungen der Kinder- und Jugendliteratur herauszuarbeiten, die zwischen 1945 und der unmittelbaren Gegenwart entstanden und veröffentlicht worden sind.
In diesem Zusammenhang wird intendiert, die Besonderheit der kinder- und jugendliterarischen Entwicklung mit Blick auf a) Gattungsfragen und b) auf kultur- und sozialhistorische Charakteristika wie z.B. das in den Texten vermittelte Kindheits- und Familienbild in seinem spezifischen Gestaltwandel zu analysieren. Überdies sollen c) wesentliche Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu allgemeinen Entwicklungen der Gegenwartsliteratur (für „Erwachsene“) erkannt werden.
Die Diskussion dieser Fragekomplexe (a bis c) soll dazu befähigen, die Romane und Erzählungen konkret zu kontextualisieren und spezifische Diskurse (wie z.B. die Aufarbeitung des Zweiten Weltkriegs oder das Thema Tod und Sterben) exemplarisch zu rekonstruieren. Im Sinn der Förderung eines medienintegrativen Deutschunterrichts sollen außerdem mediale Adaptationen (insbesondere Verfilmungen) berücksichtigt werden. Zur Sprache werden nicht nur Kinder- und Jugendromane und -erzählungen der BRD kommen, sondern auch Texte aus der DDR, Österreich und den USA, die vergleichend analysiert werden sollen.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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23-GER-Gru-Lit Grundschulrelevante Aspekte der germanistischen Literaturwissenschaft | Kinder- und Jugendliteratur | Studienleistung
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Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Die Aktive Teilnahme (AT) wird erbracht durch: 1.) jeweils fünf wissenschaftspropädeutische Kurzkommentare zu bestimmten Fragen in Bezug auf die im Seminar behandelten Romane und Erzählungen, die Grundlagen literaturwissenschaftlicher Analysekompetenz erkennen lassen. Die Kommentare sind bis zum Sonntag vor der jeweiligen Sitzung vorzubereiten. Weitere Voraussetzung zur Erbringung der AT ist 2.) die Teilnahme an je einer Expertengruppe von maximal fünf bis sechs Studierenden, die sich intensiv auf die Analyse eines der im Seminar behandelten Texte vorbereitet.
Für den Erwerb von Leistungspunkten ist es notwendig, unter Berücksichtigung eines Style Sheets eine zu benotende Hausarbeit im Umfang von 10 bis 15 Seiten in individueller Absprache mit dem Dozenten zu verfassen.