300007 Neuere Ansätze der Universitätssteuerung (S) (SoSe 2013)

Universität hat sich den Ruf einer unsteuerbaren, reformunfähigen Organisation erworben. Nicht zufällig wurden Konzepte wie 'lose Kopplung' oder das 'Mülleimermodell organisatorischer Entscheidung' am Beispiel der Universität entwickelt oder zumindest dargestellt. Bis vor kurzem war Universitätssteuerung also ein Oxymoron, seit neuestem wird die Universität zum Ort für Steuerungsexperimente, bei denen drei parallele Entwicklung zu beobachten sind: erstens lässt sich eine Bürokratisierung der Universität beobachten, die, zweitens, ergänzt wird durch Steuerungsansätze, die auf Verfahren wechselseitiger Beobachtung wie Audits, Evaluationen oder Rankings beruhen. Drittens gewinnen Verträge zwischen der Universität und Geldgebern einerseits und innerhalb der Universität andererseits an Bedeutung.
Ausgehend von organisationssoziologischen Ansätzen werden diese drei Steuerungsansätze -- Bürokratie, Evaluationen, Verträge -- anhand aktueller Literatur einzeln und in ihren Zusammenspiel beleuchtet und diskutiert.

Literaturangaben

Cohen, M.D. March, J.G. & Olsen, J.P. 1972, ‘A garbage can model of organizational choice’, Administrative Science Quarterly 17 (1) March: 1-25