Dieses Seminar definiert sich inhaltlich durch drei Elemente: Erstens durch den Gegenstand: den deutschen Sozialstaat in seiner Systematik, seinen Ideen, Schlüsselbegriffen und Institutionen, seiner Geschichte und seinem So-geworden-Sein, das im besten Fall auch fundierte Entwicklungstendenzen für die (nähere) Zukunft aufzeigen lässt.
Zweitens durch das Anforderungsniveau: Es handelt sich um eine Einführung, es werden also keine spezifischen Vorkenntnisse vorausgesetzt. (Von Vorteil sind sie ggf. natürlich gleichwohl!)
Drittens durch die Perspektive: Mit dem Sozialstaat beschäftigen sich traditionell eine ganze Reihe wissenschaftlicher Disziplinen: Die Rechts- ebenso wie die Wirtschaftswissenschaft, die Politik- ebenso wie die Geschichtswissenschaft. Die Sozialpolitikforschung im engeren Sinne hat sich in Deutschland seit dem letzten Drittel des 20. Jahrhunderts – und nicht zuletzt an dieser Fakultät – im Zweifel am stärksten an einer soziologischen Perspektive „angedockt“. Sie soll auch für uns im Zentrum stehen – wenngleich auch die genannten Alternativen immer mal wieder eine Rolle spielen werden. Was es bedeutet, soziologisch auf den Sozialstaat zu schauen, versteht sich dabei nicht von selbst, sondern muss im Laufe des Seminars erst erarbeitet werden.
Inhaltlich wird uns v.a. Folgendes beschäftigen: - Grundbegriffe: Was ist Sozialpolitik? Was ist ein Wohlfahrtsstaat?; - Was tut die Sozialpolitikforschung?; - Geschichte und Institutionen des deutschen Sozialstaats; - Sozialpolitische Politikfelder; - Akteure, Ideen und Interessen im Sozialstaat; - Aktuelle Entwicklungen, Reformvorschläge und -chancen sowie -hindernisse
Darüber hinaus werden absehbar längst nicht alle relevanten Aspekte thematisiert werden können. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden daher an verschiedenen Stellen selbst Auswahlmöglichkeiten bekommen bzw. über diese abstimmen.
Lektüre- und Diskussionsbereitschaft werden vorausgesetzt. Grundlegende sozialwissenschaftliche Vorkenntnisse sind von Vorteil.
STEPHAN LESSENICH (2012): Theorien des Sozialstaats. Hamburg: Junius (bes. Kapitel 1).
Die Pflichtlektüre zu den einzelnen Terminen wird elektronisch zur Verfügung gestellt.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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30-M11 Vernetzung: Sozialwissenschaftliche Nachbardisziplinen | Seminar | Studienleistung
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Studieninformation |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation | |
30-M24 Fachmodul Arbeit, Wirtschaft, Sozialpolitik I | Seminar 1 | Studienleistung
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Studieninformation |
Seminar 2 oder Vorlesung mit Übungsanteil | Studienleistung
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Studieninformation | |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Die Bescheinigung einer Studienleistung setzt die fristgerechte Abgabe dreier kleiner Aufgaben im Lernraum über das Semester hinweg voraus, zu jedem inhaltlichen Block der Veranstaltung einer (Mini-Essay, digitales Poster, Gruppenworkshop). Als Prüfungsleistungen kommen eine Hausarbeit (10-15 Seiten lt. Modulbeschreibung „Arbeit, Wirtschaft, Sozialpolitik I“) oder zwei Essays (je 4-6 Seiten lt. Modulbeschreibung) in Frage.
Zu dieser Veranstaltung existiert ein Lernraum im E-Learning System. Lehrende können dort Materialien zu dieser Lehrveranstaltung bereitstellen: