Der Schreibprozess für die ethnographische Forschung in mehrerlei Hinsicht zentral. Zum einen wird ethnographisches Datenmaterial schreibend erzeugt, wenn die Forschenden ihre Erlebnisse und Beobachtungen im Feld als Notizen und Protokolle zu Papier bringen. Gleichzeitig ist dieses Schreiben immer auch schon Analysetechnik: Der Prozess der Verschriftlichung selbst distanziert bereits von der Felderfahrung und macht sie einer reflektierenden Betrachtung zugänglich. Schließlich müssen ethnografische Texte auch zwischen den Perspektiven der Feldteilnehmenden und dem wissenschaftlichen Publikum vermitteln: Ergebnis einer Ethnographie sind immer eben die Beschreibungen der Forschenden und damit primär durch sie selbst (und nicht durch die Feldteilnehmenden) erzeugte Texte.
Das Schreiben wird damit zur grundlegenden Technik ethnographischen Arbeitens und es ist unmittelbar mit unterschiedlichen Formen der Teilnahme und Beobachtung verknüpft: Beschrieben werden nicht nur Personen, Orte und Ereignisse, sondern nicht zuletzt auch die Aktivitäten der Forschenden selbst, ihre Erfahrungen und Handlungen im Feld und mit den Akteuren des Feldes.
Das Seminar wird sich dem ethnographischen Schreiben daher sowohl aus unterschiedlichen theoretischen und methodologischen Perspektiven, als auch durch praktische Übungen nähern. Die Teilnehmenden werden eigene Beobachtungen (im öffentlichen Raum, an Alltagsorten) durchführen, Feldnotizen erstellen und diese zu Beobachtungsprotokollen ausarbeiten mit denen dann im Seminar weiter gearbeitet wird. Das Seminar kann mit einer Prüfungsleistung (Hausarbeit/Forschungsbericht) abgeschlossen werden.
Die Veranstaltung findet online mit einzelnen Präsenzterminen vor Ort statt. Diese dienen dem Austausch im Plenum zu gemeinsamen methodologischen/forschungspraktischen Fragen. Die Präsenztermine werden nach den jeweils geltenden Hygienerichtlinien der Universität durchgeführt. Dies beinhaltet auch die Möglichkeit einer Rückkehr zu einer reinen Onlineveranstaltung.
Die Termine für Präsenzsitzungen vor Ort gelten vorbehaltlich der Raumzuweisung und den weiteren Regelungen der Universität Bielefeld hinsichtlich des Lehr- und Prüfungsbetriebs im Wintersemester 2021/22.
Die Teilnahme an Veranstaltungen im Modul 30-M10 Vertiefung Methoden II setzt den Besuch und den erfolgreichen Abschluss des Moduls 30-M2 Methoden der empirischen Sozialforschung (Grundlagen) voraus.
Wer also an einer Empirischen Praxis oder einer Vertiefung Methoden teilnehmen will, muss Statistik 1 und Einführung in die qualitativen Methoden 1 vorher besucht und erfolgreich abgeschlossen haben. Eine Anrechnung von Studien- und Prüfungsleistungen ist sonst nicht möglich!
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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wöchentlich | Mo | 10-12 | ONLINE | 11.10.2021-31.01.2022
nicht am: 01.11.21 / 22.11.21 / 13.12.21 / 27.12.21 / 17.01.22 / 31.01.22 |
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einmalig | Mo | 10-12 | D2-152 | 01.11.2021 | |
einmalig | Mo | 10-12 | D2-152 | 22.11.2021 | |
einmalig | Mo | 10-12 | D2-152 | 13.12.2021 | |
einmalig | Mo | 10-12 | D2-152 | 17.01.2022 | |
einmalig | Mo | 10-12 | X-E1-203 | 31.01.2022 |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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30-M10 Vertiefung Methoden II | Vertiefung Methoden | Studienleistung
benotete Prüfungsleistung |
Studieninformation |
30-M5 Vertiefung Methoden I | Vertiefung Methoden | Studienleistung
benotete Prüfungsleistung |
Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.