230050 „Und kenne doch keine Note“ - Else Lasker-Schülers Lyrik und ihre Vertonungen (S) (WiSe 2024/2025)

Elfriede Jelinek sagt über Else Lasker-Schüler: „Als Schülerin habe ich eine bunte exotische extravagante Gestalt geliebt: Else Lasker-Schüler. Ich wollte solche Gedichte schreiben wie sie, und ich habe sie, als ich noch Gedichte geschrieben habe, sicher oft nachgeahmt. Ich wollte interessant angezogen sein und wunderbare Sachen schreiben.“

In diesem Seminar werden wir das lyrische Werk dieser ‚bunten exotischen extravaganten Gestalt‘ Else Lasker-Schüler (1869 – 1945) in den Blick nehmen. Dazu werden wir uns mit einigen Gedichten unterschiedlicher Schaffensphasen beschäftigen. Der Umfang der Lektüre ist also quantitativ nicht allzu groß, erfordert aber die Bereitschaft, sich mit den Texten wirklich auseinanderzusetzen. Gemeinsam wollen wir ins Gespräch kommen über unterschiedliche lyrische Texte Lasker-Schülers und so Deutungsperspektiven entwickeln.

Das lyrische Werk Lasker-Schülers ist auffallend oft musikalisch umgesetzt worden. Allein ihr Gedicht Mein blaues Klavier bringt es auf mehr als 60 Vertonungen. Sie gilt als die meist vertonte Dichter*in des 20. Jahrhunderts. Wir werden uns im Seminar auch mit verschiedenen Vertonungen – und damit mit dem ‚Sprung‘ von der einen Kunstform in die andere – auseinandersetzen. Je nach Interesse und Fortschritt des Seminars können ergänzend auch Beispiele von Lasker-Schülers Malerei hinzugezogen werden.