Die Lehrveranstaltung behandelt die Frage, ob wir mit Hilfe von fMRT-Daten “Gedanken lesen” können. Hierbei versuchen wir zu rekonstruieren, was für Objekte eine Person wohl sieht, während sie im MRT-Scanner liegt und verschiedene Bilder betrachtet. Wir versuchen, ein besseres Verständnis der funktionellen Organisation des Gehirns zu gewinnen und herauszufinden, ob es bestimmte Hirnregionen gibt, die auf die Verarbeitung bestimmter Objekte spezialisiert sind.
Die Lehrveranstaltung behandelt folgende Themen:
Wie funktioniert Objekterkennung? Wieso sind Menschen so gut darin, Objekte bestimmten Klassen zuzuordnen (z.B. Katze, Haus, menschliches Gesicht)?
Wie können wir mit Hilfe von fMRT etwas darüber lernen, wie das Gehirn Objekte klassifiziert?
Wie können wir aus den Mustern von Hirnaktivität vorhersagen, was eine Person gerade gesehen hat?
Welchen Nutzen kann Gedankenlesen für die klinische Praxis haben (Diagnostik, Neuroprothesen, etc.)?
Die Veranstaltung richtet sich an Studierende der Psychologie im Masterstudiengang. Genauere formale Teilnahmevoraussetzungen zur Projektarbei D.1/D.2 finden Sie unter: https://ekvv.uni-bielefeld.de/sinfo/publ/modul/27675947
Interesse an Neurowissenschaften und der Arbeit mit Daten sind erwünscht.
Die Primärliteratur besteht aus den Veranstaltungsfolien und Handouts, welche über das StudIP zur Verfügung gestellt werden. Diese setzen keinerlei Vorkenntnisse im Bereich der funktionellen MRT voraus. Zusätzlich wird vertiefende Literatur zu allen behandelten Themen angeboten.
Die Inhalte des Seminars orientieren sich unter anderem an folgenden Quellen:
Edelman, S., Grill-Spector, K., Kushnir, T., & Malach, R. (1998). Toward direct visualization of the internal shape representation space by fMRI. Psychobiology, 26(4), 309-321.
Haxby, J. V., Gobbini, M. I., Furey, M. L., Ishai, A., Schouten, J. L., & Pietrini, P. (2001). Distributed and overlapping representations of faces and objects in ventral temporal cortex. Science, 293(5539), 2425-2430.
Haxby, J. V., Connolly, A. C., & Guntupalli, J. S. (2014). Decoding neural representational spaces using multivariate pattern analysis. Annual review of neuroscience, 37, 435-456.
Huys, Q. J., Maia, T. V., & Frank, M. J. (2016). Computational psychiatry as a bridge from neuroscience to clinical applications. Nature neuroscience, 19(3), 404-413.
Kriegeskorte, N., Mur, M., Ruff, D. A., Kiani, R., Bodurka, J., Esteky, H., ... & Bandettini, P. A. (2008). Matching categorical object representations in inferior temporal cortex of man and monkey. Neuron, 60(6), 1126-1141.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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27-M-D Projektarbeit | D.1 Projektarbeit I | Studienleistung
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Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Die Veranstaltung umfasst zwei Semester (WS 2016/17 und SS2017), in denen die Studierenden eine fMRT-Studie planen, durchführen und auswerten. Die Projektarbeit wird mit einer schriftlichen Ausarbeitung abgeschlossen.
Zu dieser Veranstaltung existiert ein Lernraum im E-Learning System. Lehrende können dort Materialien zu dieser Lehrveranstaltung bereitstellen: