230370 Literatur der 50er Jahre: Autoren - Formationen - Kontroversen (S) (SoSe 2009)

Das Seminar nimmt die deutschsprachige Literatur von der Gründung des westdeutschen Staates bis zum Beginn der 60er Jahre in den Blick. Dabei wird deutlich, in welchem Spannungsfeld sich die in mehrere Felder zerrissene Nachkriegsliteratur konstituiert: die junge Generation (Gruppe 47), diejenigen, die sich im „Dritten Reich“ angepasst und mitgemacht hatten („innere Emigration“), die vor Hitler und Holocaust Geflohenen (Exil), die sich zunehmend eigenständig entwickelnde DDR-Literatur und nicht zuletzt der Blick von außen, vor allem von den viel rezipierten deutschsprachigen Autoren aus der Schweiz. Diese Gleichzeitigkeit verschiedenster Gruppen und Stimmen ringt in den 50er Jahren um das, was deutsche Literatur sein kann und sein soll – ein kultureller Kampf, den die Gruppe 47 am Ende des Jahrzehnts mit dem sogenannten „Romanjahr“ 1959 für sich entscheiden kann. Das Seminar untersucht die Kontroversen der Zeit anhand ausgewählter Autoren, Werke und kulturpolitischer Debatten.