230435 Medienästhetik 3: Theorien des Films (S) (WiSe 2016/2017)

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Inhalt, Kommentar

Der Film ist inzwischen ein altes Medium. Deshalb gibt es zu seiner spezifischen Ästhetik auch bereits eine lange Tradition der Theoriebildung. Um diese als historisch Gewordene zu begreifen, untersuchen wir in diesem Seminar ganz bewusst die Klassiker der Filmtheorie. Die Durchsicht der Entwürfe ergibt seit den Anfängen eine polare Konzeption, welche die Filmpraktiker selbst präfigurierten: Lumière gegen Méliès war bereits ein Disput zwischen Realisten einerseits und trickversierten Fantasten andererseits. Sollte das Kino abbilden oder neu schöpfen? Spiegelte es die vertraute Welt oder entwarf es das Unbekannte? Bewahrte es die Wirklichkeit (Kracauer) oder war es gar das technische Pendant zum Traum, das Medium der Dämonie (Eisner)?

Auch bei den Theorien zur Montage gab es zwei widerstreitende Bewegungen. Die Verfechter des kontinuierlichen Erzählens wollten den Schnitt kaschieren, ihn unsichtbar machen, das Kino aber auch, in der Parallelmontage, dynamisieren (Griffith). Die Anhänger einer Montage der Attraktionen (Eisenstein) hingegen sahen im Film ein Mittel, Bewusstsein zu schaffen und zu verändern. Nicht der quasi natürliche Fluss der Bilder, sondern die Irritation wurde zum Markenzeichen der historischen filmischen Avantgarde wie später noch der Nouvelle Vague oder des deutschen Autorenfilms. Ist Kino ein Mittel der Suggestion oder der Aufklärung? Will es überwältigen oder erziehen? Sollte man den Film als Narration auffassen oder vom Schauspiel, vom Körperausdruck (Balázs) her begreifen? Die Liste ließe sich fast beliebig verlängern.

Schließlich ist Filmtheorie auch ein Mittel der Nobilitierung des Mediums gewesen. Arnheims Film als Kunst macht das im Titel schon deutlich. Was Gegenstand einer komplexen Theoriebildung werden kann, muss – so die implizite Unterstellung – selbst anspruchsvoll sein. Neben den dezidiert binär gedachten, häufig normativen Filmtheorien gab und gibt es – im Zuge der strukturalistischen, poststrukturalistischen und konstruktivistisch-kognitionstheoretischen Paradigmenwechsel – aber auch immer Großentwürfe, welche die Sprache des Films selbst – und zwar möglichst lückenlos – beschreiben wollen (Metz, Deleuze, Bordwell, Thompson). Am Beginn des Kurses steht zunächst eine Rückversicherung über die Grundlagen filmischen Erzählens – bevor wir in die Diskussion der Theorie selbst einsteigen.

Literaturangaben

Bitte anschaffen: Texte zur Theorie des Films. Hg. von Franz-Josef Albersmeier. 5. Aufl. Stuttgart: Reclam 2003.

• Literatur wird über elektronischen Lernraum und Handapparat zur Verfügung gestellt.

Lehrende

Fachzuordnungen

Modul Veranstaltung Leistungen  
23-LIT-M-LitINT Intensivierung Profilmodul Lehrveranstaltung 1 Studienleistung
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Profilmodul Lehrveranstaltung 2 Studienleistung
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23-LIT-M-LitPM1 Profilmodul I: Literatur und Ästhetik Lehrveranstaltung 1 benotete Prüfungsleistung
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Lehrveranstaltung 2 Studienleistung
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23-LIT-M-LitPM2 Profilmodul II: Literatur, Kultur, Wissen Lehrveranstaltung 1 benotete Prüfungsleistung
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23-LIT-M-LitPM3 Profilmodul III: Literatur und Medien Lehrveranstaltung 1 benotete Prüfungsleistung
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23-LIT-M-MGS-wp Wahlpflichtmodul Literaturwissenschaft Lehrveranstaltung 1 benotete Prüfungsleistung
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Lehrveranstaltung 2 Studienleistung
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23-MeWi-HM1 Medien, Sprache und Kultur Lehrveranstaltung I benotete Prüfungsleistung
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Lehrveranstaltung II Studienleistung
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Lehrveranstaltung III Studienleistung
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Lehrveranstaltung IV Studienleistung
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Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.

Studiengang/-angebot Gültigkeit Variante Untergliederung Status Sem. LP  
Germanistik / Master of Education (Einschreibung bis SoSe 2014) BaGerP2G; BaGerB4   2/5/1.5/3.5  
Germanistik (GHR) / Master of Education (Einschreibung bis SoSe 2014) BaGerP2G; BaGerB4   2/5/1.5/3.5  
Medienwissenschaft, interdisziplinäre / Master (Einschreibung bis SoSe 2014) Hauptmodul 1 Wahlpflicht 3  

Keine Konkretisierungen vorhanden

Lernraum (E-Learning)

Zu dieser Veranstaltung existiert ein Lernraum im E-Learning System. Lehrende können dort Materialien zu dieser Lehrveranstaltung bereitstellen:

registrierte Anzahl: 11
Dies ist die Anzahl der Studierenden, die die Veranstaltung im Stundenplan gespeichert haben. In Klammern die Anzahl der über Gastaccounts angemeldeten Benutzer*innen.
eKVV Teilnahmemanagement:
Bei dieser Lehrveranstaltung wird das eKVV-Teilnahmemanagement genutzt.
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Teilnahmebegrenzung:
Begrenzte Anzahl Teilnehmer*innen: 40
Adresse:
WS2016_230435@ekvv.uni-bielefeld.de
Lehrende, ihre Sekretariate sowie für die Pflege der Veranstaltungsdaten zuständige Personen können über diese Adresse E-Mails an die Veranstaltungsteilnehmer*innen verschicken. WICHTIG: Sie müssen verschickte E-Mails jeweils freischalten. Warten Sie die Freischaltungs-E-Mail ab und folgen Sie den darin enthaltenen Hinweisen.
Falls die Belegnummer mehrfach im Semester verwendet wird können Sie die folgende alternative Verteileradresse nutzen, um die Teilnehmer*innen genau dieser Veranstaltung zu erreichen: VST_77854010@ekvv.uni-bielefeld.de
Reichweite:
4 Studierende direkt per E-Mail erreichbar
Hinweise:
Weitere Hinweise zu den E-Mailverteilern
Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Donnerstag, 15. Dezember 2016 
Letzte Änderung Zeiten:
Donnerstag, 15. Dezember 2016 
Letzte Änderung Räume:
Donnerstag, 15. Dezember 2016 
Art(en) / SWS
S / 2
Einrichtung
Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft
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77854010