230434 Gender / Mythos. Antike und Gegenwart der Geschlechterverhältnisse (S) (SoSe 2016)

Inhalt, Kommentar

Die ältesten Narrationen über Geschlechterverhältnisse, die noch in unsere Gegenwart hineinwirken, stammen zum größten Teil aus der Antike, insbesondere aus der griechisch-römischen. In diesen Mythen erscheinen jahrtausendealte Erfahrungen der Menschheit sedimentiert und verdichtet, die Genderzuordnungen plausibel machen sowie Gewaltstrukturen in ihrer je spezifischen historischen Situierung legitimieren sollen.
Immer sind diese Zuschreibungen interessegeleitet und machtabhängig. Sie reflektieren aber auch konstante Erfahrungen, die Sexualität und Erotik einfügen in das relationale Geflecht der conditio humana. Zwischen diesen Polen agiert der Gender│Mythos. Er macht evident, dass es immer diskursive Regularien sind, die bestimmen, was gefordert, erlaubt oder nur eben toleriert ist in den Praktiken der Geschlechtlichkeit.
In einer scheinbar libertären Gesellschaft wie der unseren, die für die Rechte der Homosexuellen streitet und anderen Staaten, welche diese Praxen nicht zulassen, mit Sanktionen droht, ist der Besitz von Kinderpornografie ein Kapitalverbrechen. Die alten Griechen hingegen hatten die Pädophilie integriert in ihre Balance der Triebregulation – so wie auch die gleichgeschlechtliche Liebe ihren Platz einnahm in der Diätetik der Körper zwischen aktiven und passiven Verhaltensmustern.
Sicherlich war die Antike misogyn – das gilt vor allem für das Vorbild aller Demokratie, das klassische Athen. Aber jenseits ihrer Unterordnung in der Ehe gab es auch souveräne Frauen – nicht nur im Hetärentum oder bei den mythischen Amazonen. Und hier entstand die erste Anklage gegen diese Zurücksetzung, die sich auf das Prinzip der Egalität berief – in der attischen Tragödie. Die Spiegelkonstellation des Gender│Mythos macht also vor allem eines deutlich: dass es keinen einfachen Fortschritt gibt im turbulenten Feld der Geschlechterverhältnisse zwischen Antike und Gegenwart.

Literaturangaben

• Literatur wird über Stud-IP und Handapparat zur Verfügung gestellt.
Zur Einführung:
Heinz-Peter Preußer: Gender│Mythos. Antike und Gegenwart der Geschlechterverhältnisse.
Würzburg: Königshausen & Neumann, Frühjahr 2016

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