230413 Späte Stummfilme - Klassiker des Kinos 1924-1930 (V) (WiSe 2015/2016)

Inhalt, Kommentar

Ästhetische Innovation im späten Stummfilm

Ringvorlesung

In nur zwanzig Jahren, von seiner Einführung durch die Brüder Skladanowsky und die Brüder Lumière 1895 bis zu David Wark Griffith‘ THE BIRTH OF A NATION 1915 hat der Film seine Sprache gefunden und etabliert. Das ist ein verlässlicher Konsens in der Filmgeschichtsschreibung. Mit dem Akzent auf den letzten Jahren des Stummfilms gehen wir noch einmal rund 10 Jahre voran – und fragen, welche bahnbrechenden Innovationen sich finden lassen, die insbesondere den artifiziellen Charakter des Films, zum Teil bis heute, ausmachen – und in welchen Kontexten diese entstanden sind.
Als Ringvorlesung in Bielefeld beginnen wir selbstbewusst mit einem großen Sohn der Stadt, mit Friedrich Wilhelm Murnau also und seinem Film DER LETZTE MANN aus dem Jahr 1924: bahnbrechend seinerzeit für die entfesselte Kamera (Karl Freund). Nur drei Jahre später tönt schon der JAZZ SINGER von der Leinwand. Und weitere drei Jahre darauf, 1930, erlebt der letzte reine Stummfilm seine Uraufführung, MENSCHEN AM SONNTAG. Diese sieben Jahre also, von 1924 bis 1930, sind der filmhistorische Fokus, in dem die Formkategorien des Films, sein ästhetisches Material, in fast revolutionärer Geschwindigkeit auf ein neues, danach lange nicht mehr gesehenes Niveau gehoben werden. Um sich der Dynamik zu versichern, muss man nur einige Filme in Erinnerung rufen, die in diesem Jahrsiebt entstanden sind.
Es scheint, als übe der bevorstehende Medienumbruch hin zum Tonfilm einen Formierungsdruck noch auf den stummen Film in seiner Spätphase aus. Doch diese naheliegende Hypothese gilt es allererst zu verifizieren, vielleicht zu widerlegen: Inhäriert dem ästhetischen Material eine je eigene Logizität der Formentwicklung? Ergeben sich die Innovation eher zufällig? Werden sie durch die konkreten Anforderungen des einzelnen Films je neu gefunden? Wie gestaltet sich das Verhältnis von faktualen und fiktionalen Filmen? Welche Teilbereiche zeichnen sich besonders aus: Kameraführung, Schnitt und Montage, Schauspielerführung, dramaturgisches Konzept, narrative Fokalisierung, Raum- und Lichtgestaltung sowie Mise-en-scène insgesamt, Projektionsformate, Farbeinsatz, Verhältnis von Schrift und Bild, Musikkomposition etc. Eine Sonderrolle wird der (nur partiell narrative) Avantgardefilm einnehmen.
Die Vortragenden werden gebeten, sich je einen Film aus dem Korpus zu wählen, ihn in den geschichtlichen, kulturellen, politischen und vor allem formalästhetischen Kontext seiner Entstehung zu stellen – und ggf. erläuternd andere Werke des untersuchten Regisseurs oder verfahrenstechnisch verwandter Filme heranzuziehen. So entsteht ein Panoptikum der ästhetischen Innovation im späten Stummfilm an seinen ausgesuchten und herausragenden Artefakten. Ein Sammelband wird diesen formalen Kanon entsprechend festhalten.

Lehrende

Termine ( Kalendersicht )

Rhythmus Tag Uhrzeit Format / Ort Zeitraum  

Zeige vergangene Termine >>

Fachzuordnungen

Modul Veranstaltung Leistungen  
23-GER-PLit2 Gegenwartsliteratur und Medien Veranstaltung 1 (mit Modulprüfung) Studienleistung
benotete Prüfungsleistung
Studieninformation
Veranstaltung 2 Studienleistung
Studieninformation
23-LIT-M-LitINT Intensivierung Profilmodul Lehrveranstaltung 1 Studienleistung
Studieninformation
Profilmodul Lehrveranstaltung 2 Studienleistung
Studieninformation
23-LIT-M-LitPM1 Profilmodul I: Literatur und Ästhetik Lehrveranstaltung 1 benotete Prüfungsleistung
Studieninformation
Lehrveranstaltung 2 Studienleistung
Studieninformation
23-LIT-M-LitPM2 Profilmodul II: Literatur, Kultur, Wissen Lehrveranstaltung 1 benotete Prüfungsleistung
Studieninformation
Lehrveranstaltung 2 Studienleistung
Studieninformation
23-LIT-M-LitPM3 Profilmodul III: Literatur und Medien Lehrveranstaltung 1 benotete Prüfungsleistung
Studieninformation
Lehrveranstaltung 2 Studienleistung
Studieninformation
23-LIT-M-MGS-wp Wahlpflichtmodul Literaturwissenschaft Lehrveranstaltung 1 benotete Prüfungsleistung
Studieninformation
Lehrveranstaltung 2 Studienleistung
Studieninformation
30-MeWi-HM2 Medien und Gesellschaft Lehrveranstaltung I benotete Prüfungsleistung
Studieninformation
Lehrveranstaltung II Studienleistung
Studieninformation
Lehrveranstaltung III Studienleistung
Studieninformation

Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.

Studiengang/-angebot Gültigkeit Variante Untergliederung Status Sem. LP  
Germanistik / Master of Education (Einschreibung bis SoSe 2014) BaGerP2G   2/5  
Germanistik (GHR) / Master of Education (Einschreibung bis SoSe 2014) BaGerP2G   2/5  
Medienwissenschaft, interdisziplinäre / Master (Einschreibung bis SoSe 2014) Hauptmodul 2 Wahlpflicht 3  
Studieren ab 50    

Keine Konkretisierungen vorhanden
Kein Lernraum vorhanden
registrierte Anzahl: 64
Dies ist die Anzahl der Studierenden, die die Veranstaltung im Stundenplan gespeichert haben. In Klammern die Anzahl der über Gastaccounts angemeldeten Benutzer*innen.
Adresse:
WS2015_230413@ekvv.uni-bielefeld.de
Lehrende, ihre Sekretariate sowie für die Pflege der Veranstaltungsdaten zuständige Personen können über diese Adresse E-Mails an die Veranstaltungsteilnehmer*innen verschicken. WICHTIG: Sie müssen verschickte E-Mails jeweils freischalten. Warten Sie die Freischaltungs-E-Mail ab und folgen Sie den darin enthaltenen Hinweisen.
Falls die Belegnummer mehrfach im Semester verwendet wird können Sie die folgende alternative Verteileradresse nutzen, um die Teilnehmer*innen genau dieser Veranstaltung zu erreichen: VST_59215491@ekvv.uni-bielefeld.de
Reichweite:
21 Studierende direkt per E-Mail erreichbar
Hinweise:
Weitere Hinweise zu den E-Mailverteilern
Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Freitag, 11. Dezember 2015 
Letzte Änderung Zeiten:
Mittwoch, 1. Juli 2015 
Letzte Änderung Räume:
Mittwoch, 1. Juli 2015 
Art(en) / SWS
V / 2
Einrichtung
Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft
Fragen oder Korrekturen?
Fragen oder Korrekturwünsche zu dieser Veranstaltung?
Planungshilfen
Terminüberschneidungen für diese Veranstaltung
Link auf diese Veranstaltung
Wenn Sie diese Veranstaltungsseite verlinken wollen, so können Sie einen der folgenden Links verwenden. Verwenden Sie nicht den Link, der Ihnen in Ihrem Webbrowser angezeigt wird!
Der folgende Link verwendet die Veranstaltungs-ID und ist immer eindeutig:
https://ekvv.uni-bielefeld.de/kvv_publ/publ/vd?id=59215491
Seite zum Handy schicken
Klicken Sie hier, um den QR Code zu zeigen
Scannen Sie den QR-Code: QR-Code vergrößern
ID
59215491