230022 Perfekte Androiden und selbstoptimierte Menschen. Roboter und Transhumanismus im Film (und anderen Medien) (BS) (WiSe 2022/2023)

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Filme u. a.: METROPOLIS, BLADE RUNNER, BLADE RUNNER 2049, GHOST IN THE SHELL, , A.I. – ARTIFICIAL INTELLIGENCE, IRON MAN, ROBOCOP, GATTACA, STAR TREK, I, ROBOT; BICENTENNIAL MAN, PROMETHEUS, ALIEN: COVENANT, EX MACHINA, ICH BIN DEIN MENSCH.

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Perfekte Androiden werden gegenwärtig zugleich als Künstliche Intelligenzen konzipiert. Der Roboter früherer Tage, der vor allem durch übermenschliche Kraft auffiel – und damit seinen Namen aus dem Russischen oder Tschechischen (robota) zu Recht entlehnt hatte –, hat ausgedient. Heutige Androiden verrichten keinen Frondienst, sondern sind den Menschen, die sie entwickelt haben, in vielen Belangen überlegen. Das kollidiert freilich mit der dienenden, unfreien Funktion, die ihnen nach wie vor zugewiesen wird. Sie rekapitulieren darin die gelehrten Sklaven der Antike, die, als griechische Hauslehrer, in römischen Haushalten ihr Leben fristeten und ihr Selbst, ihren Willen und ihren Freiheitsdrang entsprechend zu zügeln hatten.
Die Frage, ob diese Androiden über ein Selbstbewusstsein verfügen – und ob dieses dem Menschen ähnlich sei –, wird prominent in zahlreichen Science-Fiction-Filmen verhandelt. Immer häufiger aber sollen die Androiden dem Menschen ähnlich werden, Humor entwickeln, über Begehren verfügen. Kurz: Sie werden nun zu Mängelwesen umgebaut – wie der homo sapiens – oder verlangen selbst danach. Umgekehrt thematisieren zahlreiche Narrative eine Selbstoptimierung des Menschen, seine transhumane Steigerung.
Das Vollkommene jedoch wäre die Negation all jener Einschränkungen, die eben das Humanum ausmachen. Es höbe das Drama der Individuation auf: als diskontinuierliches sexuelles Begehren, wie den Mangel: die Unterausstattung des Menschen. Das Glück würde verstetigt, statt gedämpft als Heiterkeit zu erscheinen, weil die Sorge das Lebendige nicht erdrückt, die Angst das Sein nicht gefangen hält. Das alles aber gelänge nur, wenn der Tod seinen Schatten abwürfe. Aus diesen Gründen muss das Vollkommene, wo es (fiktional) entworfen wird, dafür abgestraft werden, makellos zu sein. Eben dies ist meine These: Die entsprechenden Narrative rächen sich in ihren Projektionen für die Verlust- und Mangelerfahrung des Wesens Mensch. Die Oberfläche unserer Transhumanisten und Replikanten wird chic gestaltet – doch die Figuren sind im Innern traurig. Neben der existenziellen Seite versteckt sich hier eine fortgeschriebene Kritik der Warenästhetik. Wir werden im Seminar sehen, dass diese Muster allesamt noch für die selbstoptimierten Menschen und perfekten Androiden in den (nicht allein) filmischen Fiktionen unserer Tage zutreffen.
Filme u. a.: METROPOLIS; FORBIDDEN PLANET; BLADE RUNNER; BLADE RUNNER 2049; GHOST IN THE SHELL; IRON MAN; ROBOCOP; GATTACA; STAR TREK; I, ROBOT; BICENTENNIAL MAN; PROMETHEUS; ALIEN: COVENANT; EX MACHINA; ICH BIN DEIN MENSCH.

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In der UB ist zudem ein Medienapparat eingerichtet.

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