220043 Historisches Wissen verkaufen? Aktuelle Strategien der Geschichtsvermittlung außerhalb von Schule und Hochschule (Ü+GSG) (SoSe 2012)

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In der Öffentlichkeit wird Geschichte und historisches Wissen in aller Regel anders vermittelt als an Universitäten und allgemeinbildenden Schulen. Die Unterschiede in den Strategien sind nicht selten enorm. Dabei lässt sich kaum von der Hand weisen, dass viele Beteiligte die jeweils spezifische Form des „Geschichtsunterrichts“ ihrer Kontrahenten nicht besonders schätzen. Nach wie vor gehören zu den großen Bedenkenträgern die Vertreter von Lehre und Forschung an den Hochschulen. So steht beispielsweise ihre Ablehnung einiger allzu populärwissenschaftlicher Beiträge im deutschen und internationalen TV nicht selten im krassen Missverhältnis zu den nach Einschaltquoten bemessenen Erfolgen dieser Sendungen.
Tatsächlich ist Geschichte, wie auch immer aufbereitet, seit Jahren eine mehr oder weniger solide Einnahmequelle für Roman-, Krimi- und Sachbuchautoren, für Buch- und Zeitschriftenverlage, das Fernsehen, für den Film, das Eventmanagement und die Beiträger des Internets. Für nicht wenige von ihnen gilt als Leitsatz: Unterhaltung bieten, keine Langeweile verbreiten! Auch wenn dabei dieses oder jenes Detail als „nicht so wichtig“ unter den Tisch fällt. Zahlreiche Museen und Gedenkstätten spielen dabei eine Sonderrolle. Sie sind meist mit öffentlichen Geldern und einer Art „Lehrauftrag“ ausgestattet, der für „Info-“ oder „Histotainment“ nur wenig Raum lässt und dieses als unseriös ablehnt.
Überraschend gelassen reagieren die Adressaten der genannten Kritik. Die meisten wollen und müssen Geld verdienen, weil Geschichtsvermittlung außerhalb von Hochschule und Schule mit ihren ganz eigenen Anforderungen zu ihrem Beruf geworden ist.
Dabei könnten beide Seiten sehr viel mehr voneinander lernen, als sie glauben. Ziel der Übung/des Seminars könnte die Erarbeitung eines Leitfadens sein, wie im außerschulischen Bereich Geschichte unter Zuhilfenahme aller verfügbaren Angebote spannend, vielleicht sogar ein wenig spektakulär, trotzdem aber durchaus seriös vermittelbar wäre.
Die Veranstaltung wird sich mit einigen guten, mittelmäßigen und auch schlechten Hervorbringungen der aktuellen Geschichtskultur befassen, sie analysieren und versuchen, sowohl ihren Tauglichkeitsgrad als Vermittler von Wissen als auch ihre unterhaltenden Elemente möglichst vorurteilslos einzustufen und zu bewerten.

Bibliography

Barricelli, Michele/Hornig, Julia (Hrsg.): Aufklärung, Bildung, „Histotainment“? Zeitgeschichte in Unterricht und Gesellschaft heute, Frankfurt am Main 2008.

Bösch, Frank/Goschler, Constantin (Hrsg.): Public History. Öffentliche Darstellungen des Nationalsozialismus jenseits der Geschichtswissenschaft, Frankfurt am Main 2009.

Gehrke, Hans-Joachim/Sénéchau, Miriam (Hrsg.): Geschichte, Archäologie, Öffentlichkeit. Für einen neuen Dialog zwischen Wissenschaft und Medien. Standpunkte aus Forschung und Praxis, Bielefeld 2010.

Geschichte im Rampenlicht. Symposium im Forum der Körber-Stiftung, Hamburg 2009. (Vorträge und Referate unter http://www.koerber-stiftung.de/bildung/dossiers/geschichte-und-oeffentlichkeit.html).

Hochbruck, Wolfgang/u. a. (Hrsg.): Staging the Past: Themed Environments in Transcultural Perspectives, Bielefeld 2010.

Horn, Sabine/Sauer, Michael (Hrsg.): Geschichte und Öffentlichkeit. Orte – Medien – Institutionen, Göttingen 2009.

Rüdiger, Mark/u. a. (Hrsg.): Echte Geschichte: Authentizitätsfiktionen in populären Geschichtskulturen, Bielefeld 2010.

Zur weiteren Vorbereitung empfohlen:

ZDF-History, ZDF-Nachtstudio, HISTORY (Pay-TV), SPIEGEL-TV, arte.tv, News & Stories (sonntags 0:35 Uhr auf SAT.1), 10 vor 11 (montags 0:35 Uhr auf RTL)

Homepages des „British Museum“, des „Deutschen Historischen Museums“ und des „National Museum of American History“

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Subject assignments

Module Course Requirements  
22-2.2 Methodikmodul Grundseminar Geschichtsvermittlung Graded examination
Student information
22-2.5 Modul Geschichte und Öffentlichkeit Übung Geschichte und Öffentlichkeit Study requirement
Graded examination
Student information

The binding module descriptions contain further information, including specifications on the "types of assignments" students need to complete. In cases where a module description mentions more than one kind of assignment, the respective member of the teaching staff will decide which task(s) they assign the students.

Degree programme/academic programme Validity Variant Subdivision Status Semester LP  
Frauenstudien (Enrollment until SoSe 2015) Schwerpunkt II    
Geschichtswissenschaft / Bachelor (Enrollment until SoSe 2011) Kern- und Nebenfach Modul 2.3; Modul 2.4; Modul 2.8 Wahlpflicht 4 scheinfähig in Modul 2.4 und 2.8 anrechenbar als GSG  
Geschichtswissenschaft (Gym/Ge) / Master of Education (Enrollment until SoSe 2014) Modul 2.4 Wahlpflicht 4 scheinfähig  

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Coverage:
11 Students to be reached directly via email
Notes:
Additional notes on the electronic mailing lists
Last update basic details/teaching staff:
Friday, December 11, 2015 
Last update times:
Wednesday, February 29, 2012 
Last update rooms:
Wednesday, February 29, 2012 
Type(s) / SWS (hours per week per semester)
exercise (Ü) + basic seminar in mediating history (GSG) / 2
Department
Faculty of History, Philosophy and Theology / Department of History
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29733327