300259 Untersuchung atypischer Interaktionen und ihrer Akteure (Konversationsanalyse) (MA: Soziologische Methoden - qualitativ) (S) (SoSe 2023)

Die Soziologie arbeitet immer wieder wie selbstverständlich mit dem Begriff des Akteurs. Dabei wird oft implizit vorausgesetzt, dass Interaktionen und ihre Akteure grundlegend nach einem einheitlichen Muster strukturiert sind. Auch die Konversationsanalyse orientiert sich in ihrem Vorgehen an der Idee des „kompetenten Sprechenden“, der/die mit mehr oder weniger einheitlichen Eigenschaften konzipiert wird.

Das Seminar will sich diese Annahme mit Hilfe der Konversationsanalyse von atypischen Interaktionen ansehen und betrachten, was diese Situationen uns über den Akteursbegriff lehren können.

Dafür werden zunächst Grundlagen der konversationsanalytischen Forschung vermittelt um dann, parallel zur theoretischen Arbeit am Akteursbegriff eigene Erfahrungen bei der methodischen Durchführung zu sammeln. Hierzu gehören der Feldzugang, die Datenerhebung und Transkription sowie die Analyse sowohl gemeinsam im Seminar als auch in selbständiger Arbeit. Die erhobenen Daten sollen natürliche Interaktionsdaten sein.

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

Da das Seminar mit der Ausrichtung auf atypische Interaktionen auf der Idee des kompetenten Sprechers aufsattelt, sollten Sie ein Grundverständnis des methodologischen Zugangs und der analytischen Vorgehensweise der Konversationsanalyse mitbringen.

Vorausgesetzt wird außerdem die Bereitschaft, eigenverantwortlich ein Forschungsprojekt (Feldzugang, Datenerhebung, Datenaufbereitung) durchzuführen und die eigenen Daten zur gemeinsamen Analyse zur Verfügung zu stellen, ebenso wie sich in der Analyse der Daten der anderen KursteilnehmerInnen zu engagieren. Ihre Daten sollen auch in ein Korpus einfließen, auf das alle TeilnehmerInnen zum Verfertigen ihrer Hausarbeiten zugreifen können sollen.