230417 Terroristische Gewalt im Film – und ihre Legitimationsstrategien (S) (SoSe 2015)

Inhalt, Kommentar

Derzeit funktioniert der Terrorismus der 70er und 80er Jahre als Markenzeichen oder wird reinszeniert als eigener Mythos; das zeigt die Präsenz des Phänomens in den Medien und im populären Alltagsdiskurs. Diese Tendenz prägt auch einige der neueren Filme über terroristische Gruppierungen. Im Seminar werden wir versuchen, insbesondere den Mythos RAF und den Grund seiner Entstehung zu begreifen, und eben nicht ihn unreflektiert weiterzutragen.
Dabei soll es auch um eine begriffliche Klärung gehen: Was wird im jeweiligen Filmbeispiel eigentlich unter „Terrorismus“ verstanden? Wie verhält sich dieses Verständnis zu Definitionsversuchen, die unter anderem in der Philosophie und den Politikwissenschaften entwickelt worden sind? Bruce Hoffman meint etwa, es handle sich bei Terrorismus im Unterschied zum Terror um eine substaatliche, politisch motivierte Gewalthandlung. Im Zusammenhang mit der Begriffsklärung stellen sich auch klassifikatorische Fragen: Welche Arten von Terrorismus sollten wir sinnvoller Weise unterscheiden? Zu differenzieren ist vordergründig zwischen staatszersetzendem Terrorismus, der nach innen gerichtet ist, und einem global konzipierten, kulturantagonistisch beziehungsweise religiös motivierten Terrorismus (Townshend). Den zweiten Typus dominieren seit der Jahrtausendwende das internationale Netzwerk der al-Qaida und die Gruppierungen des IS.
Die ethische Auseinandersetzung mit dem Phänomen Terrorismus wird uns vor allem interessieren: Sind alle Arten terroristischer Gewaltakte verwerflich? Kann sich etwa die RAF in eine Tradition legitimierter Gewaltanwendungen stellen? Wie könnte eine öffentliche Reaktion auf oder ein politischer Umgang mit Terror aussehen, der aus ethischer und rechtsphilosophischer Perspektive angemessen wäre?
Schließlich ist zu fragen, wie diese ethischen Fragen im Film ästhetisch angegangen werden. 1997, zwanzig Jahre nach dem Deutschen Herbst, zog Wolfgang Landgraeber „ernüchternd“ Bilanz zum Thema Terrorismus in deutschen Spielfilmen: „mehr oder weniger diffus, unscharf in ihrer politischen Analyse, bisweilen schlicht kitschig“ sei die Produktion dieser Jahre ausgefallen.

Literatur wird über Stud-IP und Handapparat zur Verfügung gestellt.

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23-LIT-M-LitPM3 Profilmodul III: Literatur und Medien Lehrveranstaltung 1 benotete Prüfungsleistung
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Lehrveranstaltung 2 Studienleistung
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23-MeWi-HM1 Medien, Sprache und Kultur Lehrveranstaltung I benotete Prüfungsleistung
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Literaturwissenschaft / Master (Einschreibung bis SoSe 2012) MaLit5c   3/7  
Medienwissenschaft, interdisziplinäre / Master (Einschreibung bis SoSe 2014) Hauptmodul 1 Wahlpflicht 3  
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Freitag, 11. Dezember 2015 
Letzte Änderung Zeiten:
Montag, 16. Februar 2015 
Letzte Änderung Räume:
Montag, 16. Februar 2015 
Art(en) / SWS
S / 2
Einrichtung
Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft
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