Die Perspektive des Faltens, Klappens und Blätterns verbindet Dinge ganz unterschiedlicher Natur: die gefalteten Stoffe der Liturgie mit den gefalteten Landkarten der Geographie, die aufeinanderliegenden Seiten des Buchs (mit ihrer Aufforderung es zu blättern) mit klappbaren Gegenständen wie Diptychen, Flügelaltären, Masken oder Medaillons, der Einsatz von Türen, aber auch die Falte im Barock, in der Architektur und nicht zuletzt in der Malerei. All diese Dinge und Gegenstände sind nicht jenseits der sie konstituierenden Falt- und Klappoperationen begreifbar. Sie sind nicht AUCH faltbar. Erst im Rahmen der an ihnen vorgenommenen Operationen wird das Gegebene verwandelt und können neue Sinn- und Bedeutungsdimensionen darin aufscheinen. Nachdem diese Praktiken in der Kunstgeschichte lange Zeit nur am Rande eine Rolle gespielt haben (in der Geschichte der Draperie beispielsweise als nebensächlicher Faltenkunde zur Stil- und Händescheidung) richtet sich das Interesse einer kultur- und medienwissenschaftlich informierten Bild- und Kunstgeschichte seit einiger Zeit auf die Operationen selbst. Das Seminar knüpft an dieses Interesse an, um es auf unterschiedlichen Wissens- und Praxisfeldern zu erproben, zu fokussieren und voranzutreiben.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
---|---|---|---|---|---|
wöchentlich | Do | 14-16 | 13.10.2025-06.02.2026 |
Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
---|---|---|---|
22-BKG-GM1 Grundmodul Bild- und Kunstgeschichte I | Bild- und kunsthistorische Orientierung | Studienleistung
|
Studieninformation |
22-BKG-HVM Hauptmodul Bild- und Kunstgeschichte der Vormoderne | Bild- und kunsthistorische Orientierung | Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.