261047 Freiheit, Wille und Determinismus (S) (SoSe 2013)

Inhalt, Kommentar

In den meisten Situationen, in denen wir eine Entscheidung treffen müssen, hegen wir keinerlei Zweifel daran, dass wir frei zwischen allen Handlungsoptionen wählen können und wenn wir auf eine vergangene Situation zurückblicken, zweifeln wir ebenso wenig daran, dass wir auch anders hätten handeln können. Zugleich nehmen wir aber auch an, dass wir in einer Welt leben, die kausal geschlossen ist. Das bedeutet, dass die Dinge nicht zufällig passieren, sondern dass jedes Ereignis durch ein vorangegangenes Ereignis verursacht wurde.
Es mag auf den ersten Blick nicht auffallen, aber diese beiden Alltagsannahmen stehen in einem starken Widerspruch zueinander. Mit der ersten Aussage behaupten wir, dass wir unserem eigenen Willen folgen und frei entscheiden können. Mit der zweiten Aussage behaupten wir jedoch, dass der Verlauf der Welt durch das Kausalprinzip bestimmt wird und damit gewisse Notwendigkeiten herrschen, die den Weltverlauf determinieren. Als Teil dieser Welt wären auch wir diesen Notwendigkeiten unterworfen und in unseren Handlungen festgelegt. Daraus ergibt sich nun die Frage, wie wir einen freien Willen haben können, wenn wir doch, als Teil der natürlichen Welt, scheinbar auch dem Determinismus unterliegen.
Besondere Relevanz erhält dieses Paradox in Bezug auf unser Verständnis von Verantwortung. Könnten wir überhaupt für unsere Handlungen verantwortlich gemacht werden, wenn wir gar nicht frei darüber entscheiden könnten, wie wir handeln?
Die Debatte, die sich um diese Fragen dreht, ist die um das Problem der Willensfreiheit. Seit der Neuzeit haben sich in der Diskussion diverse Positionen herausgebildet, die jeweils unterschiedliche Antworten liefern. Einige dieser Antworten sollen in diesem Seminar gemeinsam erarbeitet und diskutiert werden. Anhand von Texten aus diesem und dem vergangenen Jahrhundert werden wir in die Willensfreiheit-Debatte einsteigen und die Grundbegriffe, sowie die Hauptargumente näher betrachten. Auch die neueren Beiträge der Neurowissenschaften sollen dabei Berücksichtigung finden. Das Seminar richtet sich an Studienanfänger. Die Texte werden kleinschrittig gemeinsam gelesen und diskutiert, um so neben einem Einstieg in die Debatte auch den Umgang mit Fachtexten zu üben.

Themenblöcke und Texte:

Willensfreiheit und Person-Sein:
Harry G. Frankfurt: Freiheit und der Begriff der Person. In: Freiheit und Selbstbestimmung hg.v. Monika Betzler, Barbara Guckes, Berlin 2001, 65-84.

Determinismus und Verantwortung:
Peter Strawson: Freedom and Resentment. In: ders.: Freedom and Resentment and other essays, London 1974, 1-25.

Freiheit und Naturgesetze:
Geert Keil: Naturgesetze, Handlungsvermögen und Anderskönnen. In: DZPhil 55.6 (2007), 929-948.

Willensfreiheit und Neurowissenschaften:
Brigitte Falkenburg: Was heißt es, determiniert zu sein? In: Philosophie und Neurowissenschaften, hg.v. Dieter Sturma, Frankfurt/Main 2006, 43-75.

Lehrende

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Fachzuordnungen

Modul Veranstaltung Leistungen  
26-GL_PDG Grundlagen Philosophie des Geistes Seminar 1 Studienleistung
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Seminar 2 Studienleistung
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26-HM_PP2_ME Hauptmodul PP2: Metaethik Seminar 1 Studienleistung
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26-HM_TP6_PG Hauptmodul TP6: Philosophie des Geistes Seminar 1 Studienleistung
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Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.

Studiengang/-angebot Gültigkeit Variante Untergliederung Status Sem. LP  
Frauenstudien (Einschreibung bis SoSe 2015)    
Philosophie / Bachelor (Einschreibung bis SoSe 2011) Kern- und Nebenfach N6 HM TP GEIST; N5 HM PP MOR Wahlpflicht 3. 4. 5. 6. 2 unbenotet  
Philosophie (Gym/Ge als zweites U-Fach) / Master of Education (Einschreibung bis SoSe 2014) N6 HM TP GEIST; N5 HM PP MOR Wahlpflicht 1. 2. 2 unbenotet  
Philosophie (Gym/Ge fortgesetzt) / Master of Education (Einschreibung bis SoSe 2014) N6 HM TP GEIST Wahlpflicht 1. 2. 2 unbenotet  
Philosophie (HR) / Master of Education (Einschreibung bis SoSe 2014) N5 HM PP MOR Wahlpflicht 1. 2. 2 unbenotet  

Voraussetzung für die Vergabe von 2 Leistungspunkten (Bachelor Einschreibung bis SoSe 11 und Master of Education) ist die regelmäßige und aktive Teilnahme sowie das Erbringen des schriftlichen oder mündlichen Beitrags im Umfang von maximal 1200 Wörtern für das Modulportfolio, auf dem die unbenotete Moduleinzelleistung beruht. Die Anforderungen für den Modulportfolio-Beitrag werden zu Veranstaltungsbeginn bekannt gegeben. Als Modulabschluss kann eine Hausarbeit geschrieben werden.

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Falls die Belegnummer mehrfach im Semester verwendet wird können Sie die folgende alternative Verteileradresse nutzen, um die Teilnehmer*innen genau dieser Veranstaltung zu erreichen: VST_38100549@ekvv.uni-bielefeld.de
Reichweite:
10 Studierende direkt per E-Mail erreichbar
Hinweise:
Weitere Hinweise zu den E-Mailverteilern
Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Freitag, 11. Dezember 2015 
Letzte Änderung Zeiten:
Donnerstag, 22. Oktober 2015 
Letzte Änderung Räume:
Donnerstag, 14. März 2013 
Art(en) / SWS
Seminar (S) /
Einrichtung
Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie / Abteilung Philosophie
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38100549