Untersuchung von Interaktionen ist heutzutage nicht mehr durch die raumzeitliche Begrenzung oder eine Face-to-Face-Begegnung einzuschränken. Stattdessen erweitert sie sich auf die Nutzung technischer Arrangements, die in der Gegenwart durch unseren Alltag durchdrungen sind: Benachrichtigung in einer WhatsApp-Gruppe, Terminvereinbarung ‚per Click‘, Teilnahme an Konferenzen via Zoom, Gaming bei Twitch oder Yogaübung mittels YouTube, um nur einige Beispiele zu nennen. Das Seminar visiert dieses Phänomen und seine Implikationen in sozialen Welten an und fokussiert seine Erforschung mithilfe von Ethnografie.
Vor diesem Hintergrund befassen wir uns zunächst mit der Bedeutung mediatisierter Interaktionsformate in sozialen Situationen. Dabei interessiert uns, wie Interaktionen durch technische Infrastruktur verändert, (re)routinisiert sowie (re)organisiert werden und wie dies den soziologischen Situationsbegriff erneut konturiert. Ferner setzen wir uns mit dem ethnografischen Forschungsstil auseinander, der uns dazu verhelfen soll, medienkulturelle Praktiken zu beschreiben, mediatisierte Phänomene zu verstehen und Organisationen des gemeinsamen Handelns, Auswirkungen des (un)sichtbaren Daseins und Aushandlungen von (un)eindeutigen Interaktionsordnungen in techno-sozialen Situationen zu erforschen. Auf dieser Basis nehmen wir verschiedene Ansätze der gegenstandsangemessenen Forschungsstrategien in den Blick und eignen uns praktisches Wissen ethnografischer Forschungsprozesse an mit dem besonderen Fokus auf die mediensoziologische Diskussion.
Hierbei wird den Studierenden Gelegenheit geboten, in kleineren Arbeitsgruppen eigene (auto)ethnografische Studien in Hinblick auf mediatisierte Interaktionsformate und/oder medienkulturelle Praktiken durchzuführen. Seminarteilnehmende werden ihre empirische Projektarbeit präsentieren und anschließend im Plenum diskutieren.
Für die Teilnahme empfehlen sich die Vorkenntnisse im Bereich der qualitativen Forschung oder ggf. die Bereitschaft, sich diese durch Selbststudium anzueignen.
Bei Bedarf können Sie mich kontaktieren.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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30-M35 Fachmodul Mediensoziologie | 1. Seminar | Studienleistung
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Studieninformation |
2. Seminar | Studienleistung
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Studieninformation | |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studienleistung:
• Lektüre der zu diskutierenden Texte
• Fristgerechte und vollständige Bearbeitung der Übungsaufgaben
• Gruppenbasierende Referate im Seminar
Prüfungsleistung:
Die Modulprüfung erfolgt in Form eines Portfolios, das aus Dokumentation und methodologischer Reflexion des kumulativen Lernprozesses und -fortschrittes besteht. Details zum Umfang und zu konkretem Inhalt werden zu Beginn des Seminars vorgestellt.