Kaspar H. Spinner beschreibt den handlungs- und produktionsorientierten Literaturunterricht als "einen methodischen Ansatz, bei dem sich Schülerinnen und Schüler gestaltend, d. h. weiter- und umschreibend, Textstellen ergänzend, Textmuster imitierend, malend, vertonend und szenisch spielend mit Literatur beschäftigen" (Spinner 2010, 311). Die Handlungs- und Produktionsorientierung birgt allerdings auch Gefahren, welche Tilman v. Brand zusammenfassend dahingehend beschreibt, "[...] dass Methoden verselbstständigt werden, indem nicht mehr von den Besonderheiten des Textes ausgegangen wird, die es zu erschießen gilt, sondern bestimmte Methoden als so hochwertig gelten, dass man sie ohne erfolgte Sach- und didaktische Analyse anwenden lässt" (von Brand 2019, 5).
Im Rahmen des Seminars werden wir insbesondere die Produktionsorientierung in den Blick nehmen.
Der Lehrplan Deutsch für die Grundschule sieht unter den Kompetenzerwartungen "Sich mit Texten und Medien auseinandersetzen" vor, dass die Lernenden Texte zu literarischen Vorlagen in Hinblick auf inhaltlich, sprachliche und mediale Gestaltung (Veränderung, Weiterschreiben, Paralleltext) produktionsorientiert verfassen (vgl. Ministerium für Bildung und Erziehung des Landes Nordrhein-Westfalen 2021, 24f.).
Voraussetzung für die Teilnahme ist, dass Sie im M.Ed. studieren. Die Veranstaltung kann nicht vorstudiert werden.
Informationen zur Platzvergabe:
Wenn Sie einen Platz im Seminar erhalten haben (=grüner Pfeil) und diesen behalten möchten, kommen Sie bitte zur ersten Sitzung. Sollten Sie aus nachvollziehbaren Gründen nicht kommen können, melden Sie sich bitte per Mail ab. Wer nicht anwesend oder entschuldigt war, verliert den Platzanspruch.
Studierende, die auf der Warteliste stehen, können gerne zur ersten Sitzung kommen, wenn sie einen der frei werdenden Plätze erhalten möchten. Die frei gewordenen Plätze werden chronologisch nach der Reihenfolge der Warteliste an die Anwesenden vergeben.
von Brand, Tilman (2019): Handlungs- und Produktionsorientierung im Literaturunterricht. In: Praxis Deutsch, 46 Jg., H. 276, 4-11.
Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen (Hrsg.) (2021): Lehrpläne für die Primarstufe in Nordrhein-Westfalen. [Online: www.schulentwicklung.nrw.de/lehrplaene/upload/klp_PS/ps_lp_sammelband_2021_08_02.pdf]
Spinner, Kaspar H. (2010): Handlungs- und produktionsorientierter Literaturunterricht. In: Frederking, Volker/ Huneke, Hans-Werner/ Krommer, Axel/ Meier, Christel (Hrsg.): Taschenbuch des Deutschunterrichts, Bd. 2. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren, 311-325.
(weitere Primär- und Sekundärliteratur wird im Seminar bekannt gegeben bzw. im Seminarplan ausgewiesen)
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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wöchentlich | Do | 12-14 | S1-129 | 07.04.-18.07.2025 |
Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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23-GER-VRPS_G Vorbereitung und Reflexion des Praxissemesters (G) | Fachdidaktisches Seminar | Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
In den ersten Seminarveranstaltungen setzen wir uns grundlegend mit handlungs- und produktionsorientierten Verfahrensweisen auseinander. Im Zuge dessen werden exemplarisch Unterrichtssequenzen zu verschiedenen Schwerpunkten und Kompetenzbereichen vorgestellt und diskutiert, die im Wesentlichen die Produktionsorientierung fokussieren.
Informationen zur Studienleistung:
Sie planen zu zweit oder in einer Kleingruppe Unterricht (1-2 Unterrichtsstunden). Das Erarbeitete wird der Seminargruppe vorgestellt, gemeinsam diskutiert sowie ggf. Alternativen thematisiert. Den geplanten Unterricht setzen Sie möglichst in die Praxis in einer Grundschule (GS Stift Quernheim in Kirchlengern oder GS Bolandschule in Herzebrock-Clarholz) um. Die letzten Seminarsitzungen dienen der Reflexion des von Ihnen erteilten Unterrichts.
Präsenzanteile und Zeit für das Selbststudium (Planung und Vorbereitung des Unterrichts) werden in den ersten Seminarsitzungen mit der Seminargruppe vereinbart.