Die Untersuchung des [familiären] Alltags ist wie ein Brennglas, unter dem die gesellschaftlichen Veränderungen in ihrer Komplexität sichtbar werden (Jurczyk 2013).
Die Familie ist eine zentrale gesellschaftliche Akteurin, der eine Vielzahl von Funktionen und Verantwortungen zugeschrieben werden. So gut wie jede Person hat dabei eine Vorstellung davon, was „Familie“ ist – doch herrscht eigentlich gesellschaftlicher Konsens darüber, was unter „Familie“ zu verstehen ist? Was wissen wir überhaupt über diese gesellschaftliche Akteurin?
Sobald man sich dem Themenkomplex „Familie“ nähert, wird deutlich, wie komplex und spannungsreich dieses weite Feld tatsächlich ist – doch sind wir uns dieser Komplexität familiärer Lebensrealitäten nicht notwendigerweise bewusst, wenn wir über Familie sprechen.
In diesem Seminar werden familiäre Leitbilder, die unser alltägliches Nachdenken über Familie prägen, thematisiert. Familien gestalten sich nicht im privaten „luftleeren“ Raum aus, sondern konstituieren sich innerhalb des gesellschaftlichen Gefüges. An ihr lassen sich potentiell die Folgen der vielbeschriebenen Neu-Ordnungen des Privaten nachzeichnen – wie z.B. soziale Wandlungsprozesse der Individualisierung und Flexibilisierung; Veränderungen im Geschlechter- und Generationenverhältnis. Gemeinhin wird die Familie in der Wissenschaft aktuell als hochflexibel und variabel beschrieben. In diesem Zuge wird die Frage gestellt, ob man Familie weniger als „Form“, denn als „Praxis“ verstehen sollte. Im Hinblick auf diese überraschenden Fragestellungen fällt auf, dass unser Alltagswissen über Familie mitnichten allumfassend und erschöpfend zu sein scheint. Aus diesen Gründen ist es gerade für pädagogisch Handelnde angezeigt, das eigene Alltagswissen über „Familie“ zu reflektieren.
Anhand von Studien explorieren wir vorherrschende Leitbilder und erörtern, welche Unterschiede sich zwischen kulturellen und individuellen Leitbildern auftun. Darüber hinaus unternehmen wir den Versuch, nachzuvollziehen, wie Leitbilder in öffentlichen Diskursen, Medien und Popkultur (z.B. Serien) hergestellt werden.
Das Seminar verfolgt das Ziel, dem Nachdenken über Familie Raum zu geben. Wir werden die Dimensionen des gesellschaftlichen Sprechens über Familie ergebnisoffen explorieren und reflektieren. Dabei bleibt es der Anspruch, moralisierende Bewertungen hintenanzustellen und uns dem Thema zunächst deskriptiv und analytisch zu nähern.
Die Seminargestaltung erfolgt textbasiert. Voraussetzung ist neben der Lektüre der Literatur die regelmäßige Teilnahme an den Seminarsitzungen, da diese aufeinander aufbauen, um einen nachvollziehbaren Einstieg in ein komplexes Themenfeld zu ermöglichen.
In dieser Veranstaltung findet ein Platzvergabeverfahren statt. Bitte informieren Sie sich hier über den Ablauf: http://www.uni-bielefeld.de/erziehungswissenschaft/bie/faq.html
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period |
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Module | Course | Requirements | |
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25-BE-IndiErg2_a IndiErg: Differenz und Heterogenität | E1: Heterogene Lebenslagen | Study requirement
Ungraded examination |
Student information |
E3: Heterogene Lebenslagen oder Personen- und gruppenbezogene Differenzkonstruktionen | Study requirement
Ungraded examination |
Student information | |
25-BE11 Abschlussmodul | E1: Seminar | Study requirement
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Student information |
25-BE6 Heterogene Lebenslagen | E1: Theorie und Empirie heterogener Lebenslagen | Study requirement
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Student information |
25-BiWi12 Differenz und Heterogenität (Grundschule) | E1: Heterogene und differenzbedingte Lebenswelten | Study requirement
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Student information |
- | Ungraded examination | Student information | |
25-BiWi6 Differenz und Heterogenität | E1: Heterogene und differenzbedingte Lebenswelten | Study requirement
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Student information |
25-BiWi6_a Differenz und Heterogenität | E1: Heterogene und differenzbedingte Lebenswelten | Study requirement
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Student information |
25-FS-BE6 Heterogene Lebenslagen | E1: Theorie und Empirie heterogener Lebenslagen | Study requirement
Ungraded examination |
Student information |
25-UFP-P4 Individuelle Profilbildung: Differenz, Heterogenität und Inklusion | E1: Heterogene Lebenslagen | Study requirement
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Student information |
30-MGS-3 Hauptmodul 2: Sozialisation und Bildung | Seminar 1 | Study requirement
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Student information |
Seminar 2 | Study requirement
Graded examination |
Student information |
The binding module descriptions contain further information, including specifications on the "types of assignments" students need to complete. In cases where a module description mentions more than one kind of assignment, the respective member of the teaching staff will decide which task(s) they assign the students.
Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
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Studieren ab 50 |
A corresponding course offer for this course already exists in the e-learning system. Teaching staff can store materials relating to teaching courses there: