In der Regel haben die meisten Menschen heutzutage von der Liebe eine sehr verklärte und romantische Vorstellung. Kein Wunder. In Texten der Popmusik, in Filmen und Romanen, kurzum in allen Formen kultureller Produktion wird die Liebe nach wie vor als das Höchste der Gefühle zelebriert. Sie gilt als schillernd, magisch und rätselhaft, mit ihr wird immerwährendes Glück, tiefe Sehnsucht, Exklusivität, verzehrende Leidenschaft und jede Menge Romantik genauso wie Lug und Betrug, Eifersucht und Schmerz verbunden. Die romantische Liebe ist zweifelsohne ein wichtiger Erfahrungshorizont für die Menschen der Moderne, sie ist aber auch von Anfang an ein paradoxes und schwieriges Unterfangen gewesen, denn sie war und ist es heute umso mehr überfrachtet von unrealistischen Glückserwartungen authentischer Lebensgestaltung und individueller Selbstentfaltung und sieht sich gegenwärtig durch scheinbar unbegrenzte Wahlmöglichkeiten neuen Anforderungen ausgesetzt, die die Suche nach der Einzigartigkeit der Liebe deutlich erschweren. Im Seminar soll sich über einen vorwiegend soziologischen Zugang dem Phänomen der Liebe und im Besonderen der romanischen Liebe genähert werden. Hierzu gehört nicht nur die grundsätzliche Auseinandersetzung mit diversen Liebeskonzeptionen und der umfassenden historischen Rekonstruktion sowie der Analyse der romantischen Liebe selbst, sondern auch die Untersuchung verschiedenster und damit unmittelbar zusammenhängender Einzelprobleme wie Geschlechter – und Sexualitätskonstruktionen, Partnerschaft, Monogamie, Kinder etc..
Studierende sollen zunächst zentrale und interdisziplinär ausgerichtete Theorieansätze zur modernen Konstruktion der "romantischen Liebe" vermittelt werden und dabei auch Anregungen für eigene Reflektionsprozesse erhalten. Darüber hinaus werden Kompetenzen wissenschaftlicher Textanalyse ebenso wie Techniken der Wissensaufbereitung- und Vermittlung sowie Grundkenntnisse wissenschaftlichen Schreibens eingeübt.
keine Vorkenntnisse, aber unbedingte Anwesenheit bei der Vorbesprechung, regelmäßige Teilnahme und Bereitschaft zur Übernahme von Kurzreferaten
Ariès, Philippe/Béjin, André/Foucault, Michel u.a. (Hg.) (1985): Die Masken des Begehrens und die Metamorphosen der Sinnlichkeit. Zur Geschichte der Sexualität im Abendland. Frankfurt am Main. (Original 1982); Gay, Peter (2000): Die zarte Leidenschaft. Liebe im bürgerlichen Zeitalter. München. (Original 1984); Luhmann, Niklas (1995): Liebe als Passion. Zur Codierung von Intimität. Frankfurt am Main. 2. Auflage; Hahn, Cornelia/Burkart, Günter (Hg.) (1998): Liebe am Ende des 20. Jahrhunderts. Studien zur Soziologie intimer Beziehungen. Opladen; Klotter, Christoph (1999): Liebesvorstellungen im 20. Jahrhundert. Die Individualisierung der Liebe. Gießen; Niekrenz, Yvonne/Villányi (Hg.) (2008): LiebesErklärungen. Intimbeziehungen aus soziologischer Perspektive. Wiesbaden.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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25-BE7 Personen- und gruppenbezogene Differenzkonstruktionen | E1: Theorie und Empirie personen- und gruppenbezogener Differenzkonstruktionen | Studienleistung
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Studieninformation |
25-BiWi6 Differenz und Heterogenität | E1: Heterogene und differenzbedingte Lebenswelten | Studienleistung
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Studieninformation |
30-MGS-3_ver1 Hauptmodul 2: Sozialisation und Bildung | Seminar 1 | Studienleistung
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Studieninformation |
Seminar 2 | Studienleistung
benotete Prüfungsleistung |
Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Erziehungswissenschaft (Kernfach) / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Kernfach | BE 8.1 | 3 | aktive Teilnahme | ||
Gender Studies / Master | (Einschreibung bis SoSe 2013) | Hauptmodul 1 | 3 | (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich) |
aktive Teilnahme: Übernahme eines Referates und aktive Beteiligung während des gesamten Semesters. benotete Einzelleistungen: Übernahme eines Referates und Anfertigen einer schriftlichen Ausarbeitung (max 12 Seiten) im Bachelor-Studiengang; Hausarbeit im Masterstudiengang (max. 15-18 Seiten),die bis Ende des Semesters abgegeben und mit mir abgesprochen werden muss