Sexuell sein zu können, ist Menschen nicht einfach schon über ihre Biologie mitgegeben, sondern muss individuell und interaktiv entwickelt und angeeignet werden. Menschen entwickeln sich in lebenslangen Sozialisationsprozessen zu sexuell empfindenden und handelnden Personen. Diese Prozesse unterliegen einer spezifischen Geschichtsgebundenheit und entfalten ihre Bedeutung in kulturell variablen Kontexten. Sie beziehen sich auf ein gesellschaftlich gesteuertes und reguliertes System von erlaubten und verbotenen Erlebens- und Verhaltensweisen, die ein soziales Konstrukt umschreiben, das 'Sexualität' genannt wird. Im Seminar sollen Kategorien, Definitionen und Rahmenbedingungen zur Bestimmung von Sexualität aus historischer, kulturanthropologischer, soziologischer, sexualwissenschaftlicher und feministischer Sicht erläutert werden und auf spezifische Konstruktionen der Geschlechterdifferenz bezogen werden. Das Seminar baut auf der vorangegangenen Lehrveranstaltung im WS 2005/6 auf und stellt dabei machttheoretische Aspekte von Körper-, Geschlechter- und Sexualitätskonstruktionen ins Zentrum, wie sie insbesondere in postfeministischen/queeren Theoriekonzepten der letzten Jahre ausgearbeitet wurden.
Schmerl, Christiane/Soine, Stefanie/Stein-Hilbers, Marlene/Wrede, Birgitta (Hg.) (2000): Sexuelle Szenen. Inszenierungen von Geschlecht und Sexualität in modernen Gesellschaften. Opladen;
Lautmann, Rüdiger (2002): Soziologie der Sexualität. Erotischer Körper, intimes Handeln und Sexualkultur. Weinheim/München.
Jagose, Annamarie (1996): Queer Theory. Eine Einführung. Herausgegeben und übersetzt von Corinna Genschel, Caren Lay, Nancy Wagenknecht und Volker Woltersdorff. Berlin 2001
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period |
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Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
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Frauenstudien | (Enrollment until SoSe 2015) | ||||||
Pädagogik / Erziehungswissenschaft / Diplom | (Enrollment until SoSe 2008) | G.2.2 | |||||
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