300355 Familie und Familienpolitik (Ü) (WiSe 2008/2009)

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Das Thema Familie und Familienpolitik hat Konjunktur. Dies hat seinen Grund nicht zuletzt in den von manchen als dramatisch empfundenen Veränderungen in den privaten Lebensformen, vor allem aber im Rückgang der Geburten bzw. der familialen Lebensformen. Die wiederholt festgestellte materielle Benachteiligung von Eltern und Kindern, die sich auch in den steigenden Armutsquoten der Kinder zeigt, aber auch die hohen Ansprüche an familiale Leistungen in der Erziehung, der Pflege und der Bildung tragen dazu bei, dass die Familienpolitik als eines der wenigen Sozialpolitikfelder derzeit eher in Termini von Ausweitung als in Termini von Kürzungen diskutiert wird.

Hintergründe dieser Veränderungen und damit des Bedeutungszuwachses der Familienpolitik sind u.a. gesellschaftliche Entwicklungen, die in der Familiensoziologie unter Begriffen wie Individualisierung, Plausibilitätsverlust der familialen Lebensform, strukturelle Rücksichtslosigkeit oder Opportunitätskosten diskutiert werden. Sie prägen nicht nur die Veränderungen in der Familienlandschaft, sondern auch die Alltagssituation und vor allem die Problem- und Bedarfslagen der Familien..

In der Veranstaltung sollen zum einen diese Problem- und Bedarfslagen von Familien aufgearbeitet und in ihren gesellschaftlichen Zusammenhang gestellt werden. Zum anderen soll der Bereich der institutionellen Familienpolitik aufgearbeitet werden. Konkret geht es dabei jeweils vor dem Hintergrund der familiensoziologischen Erkenntnisse und der festgestellten Problem- und Bedarfslagen um die Entwicklung, Ausgestaltung und Wirkungsweise des Familienrechts (z.B. Eherecht, Kinder- und Jugendhilfegesetz), des materiellen Familienleistungsausgleichs (z.B. Kindergeld, Steuerfreibeträge) und von sozialen Dienstleistungen für Familien (z.B. Beratungsangebote, Kinderbetreuung).

Themen, die in der Veranstaltung behandelt werden sollen:

  • Wandel der Familie
  • Rechtliche Regulierung der Familie
  • Familien- und Kinderarmut und ihre Folgen
  • Das Solidarprinzip: Anerkennung von Familienleistungen in der Sozialversicherung
  • Familienleistungsausgleich: direkte und indirekte Transfers und ihre Wirkungen
  • Vom Erziehungsgeld zum Elterngeld
  • Betriebliche Familienpolitik
  • Ganztagsschule und Betreuungsangebote im Primar- und Sekundarbereich
  • Wie kann man Betreuung finanzieren? Objekt- oder Subjektförderung im Elementarbereich?
  • Familienunterstützung und Elternbildung
  • Intervention in Krisensituationen
  • Interessenvertretung von Familien und Kindern?
  • Familienpolitik und demographische Entwicklung
  • Familienpolitik oder Sozialpolitik für Kinder?

Literaturangaben
Literatur (die TeilnehmerInnen erhalten noch eine ausführlichere Literaturliste)

Bäcker, Gerhard, Bispinck, Reinhard, Hofemann, Klaus, Naegele, Gerhard 2000: Sozialpolitik und soziale Lage in Deutschland. Bd.2: Gesundheit und Gesundheitssystem, Familie, Alter, Soziale Dienste. Wiesbaden: Westdeutscher Verlag, 3. A. , S. 151-227
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 2007: Siebter Familienbericht. Familien zwischen Flexibilität und Verlässlichkeit. Perspektiven für eine lebenslaufbezogene Familienpolitik. August 2005
Dienel, Christiane 2002: Familienpolitik. Eine praxisorientierte Gesamtdarstellung der Handlungsfelder und Probleme. Weinheim: Juventa
Gerlach, Irene 1996: Familie und staatliches Handeln. Ideologie und politische Praxis in Deutschland. Opdaden: Leske und Budrich
Gerlach, Irene 2004: Familienpolitik. Lehrbuch. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Hessische Staatskanzlei (Hrsg.) 2003: Die Familienpolitik muss neue Wege gehen! Opladen: Westdeutscher Verlag
Kaufmann, Fanz-Xaver 1995: Zukunft der Familie im vereinten Deutschland. Gesellschaftliche und politische Bedingungen. München: C.H. Beck
Wissenschaftlicher Beirat für Familienfragen 1998: Kinder und ihre Kindheit in Deutschland. Eine Politik für Kinder im Kontext von Familienpolitik. Stuttgart: Kohlhammer

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Politikwissenschaft / Bachelor (Enrollment until SoSe 2009) 2.2b Wahl  
Politikwissenschaft / Bachelor (Enrollment until SoSe 2009) 2.2a Wahl  
Sozialwissenschaften / Bachelor (Enrollment until SoSe 2008) KF: Modul 5 Wahl 2 (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich)  
Sozialwissenschaften / Lehramt Sekundarstufe I A1; B1; B2; B3 Wahlpflicht HS
Sozialwissenschaften / Lehramt Sekundarstufe II A1; B1; B2; B3 Wahlpflicht HS
Sozialwissenschaften GymGe als zweites Unterrichtsfach / Master of Education (Enrollment until SoSe 2008) Modul 5a Wahl  
Sozialwissenschaften GymGe Fortsetzung BA-Nebenfach / Master of Education (Enrollment until SoSe 2008) Modul 5a Wahl  
Soziologie / Bachelor (Enrollment until SoSe 2008) NF: Fachmodul 4    
Soziologie / Bachelor (Enrollment until SoSe 2008) KF: Fachmodul 4    
Soziologie / Bachelor (Enrollment until SoSe 2008) vNF: Fachmodul 4    

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