Nach einer Hochphase nach dem Zweiten Weltkrieg hat die soziologische Forschung über Gruppen erheblich an Bedeutung verloren. Ein Ausdruck dieses Bedeutungsverlustes ist, dass es in der deutschsprachigen Soziologie inzwischen keinen Ort gibt, in denen Überlegungen zur Soziologie der Gruppe diskutiert werden. Der Niedergang des Konzeptes ist maßgeblich darauf zurückzuführen, dass lange Zeit in der Soziologie, Psychologie und Ethnologie mit einem weiten und diffusen Begriff der Gruppe gearbeitet wurde. Ziel des hier vorgestellten Vorhabens ist zu diskutieren, ob ein enger, über personenbezogene Kommunikation bestimmter Begriff die soziologische Diskussion über Gruppen wiederbeleben kann. Die theoretischen und empirischen Potentiale und Begrenzungen einer Soziologie der Gruppe werden geprüft.
Besonderheiten
Dieses Seminar besteht aus zwei Phasen. Nach einer Orientierungssitzung eignen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in einer intensiven Arbeitsphase von vier Wochen (26.4.2021 bis 17.5.2021) die Grundlagen der Gruppensoziologie an. Zentrale Texte der Gruppensoziologie werden dazu gelesen, in Kleingruppen diskutiert und die Ergebnisse zusammengetragen. In der zweiten Phase finden sieben Workshops unter Beteiligung externer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler statt. Dazu werden Themen der Gruppensoziologie (theoretische Grundlagenlagen, Gruppe und Netzwerke, Freundschaftsgruppen, Terrorgruppen, Gruppen und Organisationen, künstlich eingerichtete Gruppen, Typen von Gruppen und gesellschaftliche Funktionen von Gruppen) diskutiert.
Dieses Seminar ist forschungsorientiert. Die Grundlagen der Gruppensoziologie sind theoretisch nicht gesichert, empirisch liegen bisher wenige Erkenntnisse vor. Ein Ziel dieses Seminars ist unter Beteiligung externer Expertinnen und Experten hier einen Schritt weiterzukommen (hier werden die Vorteile eines Online-Semesters ausgenutzt). Von den Studierenden sind keine Vorkenntnisse der Gruppensoziologie nötig, aber eine hohe Bereitschaft sich in vier Wochen Grundlagen zu erarbeiten und in einen wissenschaftlichen Diskurs einzutreten. Voraussetzung ist die Bereitschaft in Sitzungen und zwischen Sitzungen in festen Teams von Studierenden zusammenzuarbeiten.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
---|
Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
---|---|---|---|
30-M-Soz-M6a Organisationssoziologie a | Alternativ zu Seminar 1 und Seminar 2: großes Seminar | Studienleistung
|
Studieninformation |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation | |
30-M-Soz-M6b Organisationssoziologie b | Alternativ zu Seminar 1 und Seminar 2: großes Seminar | Studienleistung
|
Studieninformation |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation | |
30-M-Soz-M6c Organisationssoziologie c | Alternativ zu Seminar 1 und Seminar 2: großes Seminar | Studienleistung
|
Studieninformation |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Die Teilnahmevoraussetzung ist die Lektüre der Texte, die Teilnahme an den Sitzungen und die Übernahme mit der Gruppe von zwei Protokollen zu den Workshops. Leistungsnachweise in Form von Hausarbeiten können selbstverständlich erbracht werden. Die können sich gerne an Fragestellungen orientieren, die im Rahmen der Workshops entwickelt werden.
Zu dieser Veranstaltung existiert ein Lernraum im E-Learning System. Lehrende können dort Materialien zu dieser Lehrveranstaltung bereitstellen: