250202 Lernprozesse, Lernbarrieren, Lernchancen: Erziehen und Unterrichten unter Berücksichtigung erschwerter Lernsituationen (S) (SoSe 2022)

Inhalt, Kommentar

Das Seminar findet in Präsenz und unter Nutzung des LernraumPlus statt.

Vertiefend erarbeitet werden theoretische und historische Perspektiven der Allgemeinen, Inklusiven und Sonderpädagogischen Didaktik, die es in Bezug auf ihre Möglichkeiten und Grenzen für Schüler*innen in erschwerten Lernsituationen zu reflektieren gilt.

Im ersten Themenblock geht es um eine erste einführende Auseinandersetzung mit Bedingungen von Lernprozessen. So steht die Frage im Zentrum unter welchen Bedingungen Lernprozesse erfolgreich verlaufen bzw. welche Fakten als individuelle, soziale oder auch didaktische Lernbarrieren Lernen erschweren. In diesem Zusammenhang ist auch zu klären, was unter klassifikatorischen Beschreibungen wie Lernschwierigkeiten, Lernstörungen oder Lernbehinderungen bzw. einem sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf Lernen verstanden werden kann.

Ausgangspunkte des zweiten Themenblocks bilden zunächst allgemein-didaktische Modell zur Planung und Analyse von Unterricht. Kontrastierend werden hierbei die bildungstheoretische bzw. kritisch-kommunikative Didaktik nach Klafki mit dem zentralen Begriff der Allgemeinbildung sowie die lerntheoretische Didaktik des Berliner bzw. Hamburger Modell mit Fokus auf soziokulturelle und persönliche Lernvoraussetzungen einander gegenübergestellt, um zu fragen, ob diese einen geeigneten Planungsrahmen für Unterricht unter erschwerten Bedingungen darstellen können. Da das allgemein-didaktische Modell teils spezifische Faktoren erschwerter oder gestörter Lernprozesse bzw. ein Lernen in stark heterogenen Lerngruppen zu wenig berücksichtigt, werden beispielhaft sonderpädagogische und inklusionspädagogische Modelle betrachtet (Entwicklungslogischen Didaktik nach Feuser mit einem Lernen am Gemeinsamen Gegenstand, Perspektiven sonderpädagogischer Didaktik, mit einer entwicklungsgemäßen bzw. behinderungsspezifischen Gestaltungslogik). Ergänzt mit Erkenntnisen der aktuellen Lehr-Lern-Forschung zu Merkmalen guten Unterrichts bzw. Basisdimensionen von Unterrichtsqualität, ist es Ziel, einen Planungsrahmen für die Gestaltung differenzierten Unterrichts unter erschwerten Lernbedingungen zu entwickeln.

Im dritten Themenschwerpunkt geht es stärker um konkrete Prinzipien und Konzepte zur Unterrichtsgestaltung. Vergleichend werden spezifische Prinzipien aus der Sonderpädagogik des Förderschwerpunkt Lernens bzw. der Schule für Lernbehinderte, wie etwa Lebensnähe oder Handlungsorientierung, mit Prämissen inklusiver Didaktik verglichen. Dabei werden erkennbare Spannungsfelder von Offenheit und Strukturierung, gemeinschaftlichem und individuellem sowie entdeckendem und lehrgangsmäßigen Lernen analysiert und Implikationen für die Gestaltung von Unterricht abgeleitet. Erweitert wird dies um die aktuelle Perspektive auf die Entwicklung barrierefreier Lernumgebungen im Sinne eines Universal Design for Learning.

Der letzte Themenblock des Seminars ergänzt die zuvor eingenommene didaktische Perspektive auf Unterricht unter erschwerten Bedingungen, um die Frage nach wirksamen Fördermaßnahmen bei Lernschwierigkeiten, wie diese vorrangig im Kontext pädagogisch-psychologischer Ansätze beschrieben werden. Diese Strategien setzen vorrangig an den einzelnen Schüler*innen und ihren jeweiligen spezifischen Problemlagen in Settings der Einzel- oder Kleingruppenförderung an. Zentrale lernrelevante Fähigkeiten sollen so systematisch und strukturiert aufgebaut und Voraussetzungen für schulisches Lernen nachhaltig verbessert werden. Einzelne Förderbereiche sowie damit korrespondierende Fördermaßnahmen bzw. -programme, z.B. zu Motivation, Aufmerksamkeit, Metakognition oder Arbeitsgedächtnis, sollen exemplarisch erarbeitet werden. Gleichzeitig ist kritisch zu analysieren, wie und unter welchen Bedingungen diese Maßnahmen sich in den Unterricht integrieren lassen bzw. wie eine Passung zu didaktischen Zielsetzungen eines inklusiven bzw. entwicklungsförderlichen Unterrichts hergestellt werden kann. Abschließend ist also nach dem Verhältnis von Unterricht, Förderung und Erziehung im Kontext des Förderschwerpunktes Lernen zu fragen.

In dieser Veranstaltung findet ein Platzvergabeverfahren statt. Bitte informieren Sie sich hier über den Ablauf: https://www.uni-bielefeld.de/fakultaeten/erziehungswissenschaft/studium-und-lehre/einrichtungen/bie/faq-stundenplan/

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

Master of Education: Voraussetzung ist die Einschreibung im Master of Education - Erziehungswissenschaft Integrierte Sonderpädagogik mit dem Berufsziel Lehramt für sonderpädagogische Förderung im SoSe 2022

Literaturangaben

Im LernraumPlus der Veranstaltung finden Sie umfänglich Hinweise zu grundlegender und weiterführender Literatur zu den Inhalten des Seminar. Ebenfalls stehen Ihnen dort zentrale Texte zu den einzelnen Themenblöcken direkt zur Verfügung.

Lehrende

Termine ( Kalendersicht )

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Fachzuordnungen

Modul Veranstaltung Leistungen  
25-ISP4 Erziehen und Unterrichten unter Berücksichtigung erschwerter Lernsituationen E1: Erziehen und Unterrichten unter Berücksichtigung erschwerter Lernsituationen Studienleistung
Studieninformation

Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.


Für das Seminar erhalten Sie 3 Leistungspunkte. Die erfolgreiche Erbringung der Studienleistung beinhaltet folgende nachweislich zu bearbeitende Aufgaben:

1. Begleitende Arbeit mit einem Lerntagebuch, um den eigenen Lern- und Arbeitsprozess zu dokumentieren. Hierzu finden Sie im LernraumPlus zu jedem Themenblock Leitfragen, entlang derer Sie die zu arbeitenden Inhalte in ihrem Lerntagebuch reflektieren sollen.

2. Orientiert an zentralen Kriterien des Universal Design for Learning (vgl. CAST 2020) entwickeln Sie ein möglichst barrierefreies Lernangebot bzw. lernunterstützende Materialien. Hierbei kann es sich auch um ein barrierearmes digitales Lernformat für Schüler*innen handeln. Die Aufgabe kann in der Gruppe von max. 2-3 Studierenden bearbeitet werden.

Zu allen Aufgaben finden Sie entsprechende Hinweise sowie Materialien im LernraumPlus der Veranstaltung.

Lernraum (E-Learning)

Zu dieser Veranstaltung existiert ein Lernraum im E-Learning System. Lehrende können dort Materialien zu dieser Lehrveranstaltung bereitstellen:

registrierte Anzahl: 30
Dies ist die Anzahl der Studierenden, die die Veranstaltung im Stundenplan gespeichert haben. In Klammern die Anzahl der über Gastaccounts angemeldeten Benutzer*innen.
eKVV Teilnahmemanagement:
Bei dieser Lehrveranstaltung wird das eKVV-Teilnahmemanagement genutzt.
Details zeigen
Teilnahmebegrenzung:
Begrenzte Anzahl Teilnehmer*innen: 34
Adresse:
SS2022_250202@ekvv.uni-bielefeld.de
Lehrende, ihre Sekretariate sowie für die Pflege der Veranstaltungsdaten zuständige Personen können über diese Adresse E-Mails an die Veranstaltungsteilnehmer*innen verschicken. WICHTIG: Sie müssen verschickte E-Mails jeweils freischalten. Warten Sie die Freischaltungs-E-Mail ab und folgen Sie den darin enthaltenen Hinweisen.
Falls die Belegnummer mehrfach im Semester verwendet wird können Sie die folgende alternative Verteileradresse nutzen, um die Teilnehmer*innen genau dieser Veranstaltung zu erreichen: VST_322670429@ekvv.uni-bielefeld.de
Reichweite:
12 Studierende direkt per E-Mail erreichbar
Hinweise:
Weitere Hinweise zu den E-Mailverteilern
E-Mailarchiv
Anzahl der Archiveinträge: 1
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Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Freitag, 1. April 2022 
Letzte Änderung Zeiten:
Mittwoch, 4. Mai 2022 
Letzte Änderung Räume:
Mittwoch, 4. Mai 2022 
Art(en) / SWS
S / 2
Einrichtung
Fakultät für Erziehungswissenschaft
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Planungshilfen
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322670429