„Why have there been no great women artists?”, fragte die us-amerikanische Kunsthistorikerin Linda Nochlin 1971 und gab damit den Startschuss zur Selbstreflexion der Disziplin Kunstgeschichte sowie ihrer Konstruktionen und Selektionskriterien unter Gender-Gesichtspunkten. In dem Seminar wird es um die Entwicklung des modernen Künstlerbildes und der modernen Vorstellungen von Kunst seit dem 16. Jahrhundert gehen. Beginnend mit dem „Vater der Kunstgeschichte“ Giorgio Vasari und seinen Künstlerbiographien bis zu der wohl populärsten Darstellung der „Geschichte der Kunst“ von Ernst H. Gombrich sollen in dem Seminar Quellenexte gelesen und Arbeiten von Künstlerinnen und Künstler vorgestellt werden. Dabei ist zu diskutieren, welche stereotypen Auffassungen von Männlichkeit und Weiblichkeit u.a. zur Entstehung von Genievorstellungen, von spezifischen Entwicklungskonzepten und damit zur Konstitution der Disziplin Kunstgeschichte geführt haben, Dies hatte den weitgehende Ausschluss von Arbeiten künstlerisch tätiger Frauen aus der Kunstgeschichtsschreibung, aus Museen und aus dem öffentlichen Bewußtsein zur Folge und wirkt bis heute nach.
Einbezogen werden ausgewählte Positionen kunsthistorischer Genderforschung, die seit dem Beginn der 1970er Jahre kritisch das Selbstverständnis der gängigen Vorstellungen von Kunst und vom Künstler hinterfragt und sich auf die Suche nach den scheinbar „vergessenen“ Künstlerinnen gemacht haben.
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period |
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Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
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Kunst und Musik / Bachelor | (Enrollment until SoSe 2011) | BT | 3. 4. | 3 | |||
Veranstaltungen für Schülerinnen und Schüler |